Qimonda: Ende der 200-mm-Fertigung in Dresden

Thomas Hübner
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Infineon Dresden wird zu einem reinen Logik-Produktsstandort, nachdem sich Qimonda weltweit aus der Fertigung auf 200 mm Wafer und damit auch bei Infineon Dresden zurückzieht. Qimonda hat das bestehende Speicherlieferabkommen mit Infineon mit Wirkung zum 1. März 2008 gekündigt.

Für Infineon Dresden bedeutet dies den Abschluss der seit mehreren Jahren kontinuierlich vollzogenen Konversion von einer Speicherfertigung hin zu einer Fabrik für Logikchips. Dennoch hat der Verlust von Qimonda für den Standort Dresden eine geringe Auslastung zur Folge. Damit werden auch Personalanpassungen nicht ausgeschlossen. Ein Personaltransfer von Infineon zu Qimonda wird ebenso geprüft, wie das Ausnutzen gebotener Personalflexibilitäten, die über Leiharbeitnehmer und Serviceverträge am Standort bestehen. Konkrete Zahlen wurden bislang nicht genannt. Für die Zukunft sieht Geschäftsführer Helmut Warnecke Infineon Dresden auf einem guten Weg: „Wir haben den Standort als Kompetenzzentrum für Logikchips etabliert. Wir fertigen hochwertige und innovative Bausteine in Strukturbreiten von 250 bis 90 nm, die in Automobil-, Sicherheits- und Kommunikationsanwendungen zum Einsatz kommen. Damit ist und bleibt Dresden ein wichtiger Fertigungsstandort für Infineon.“

Qimonda auf der anderen Seite fokussiert sich zur Stärkung seiner Wettbewerbsfähigkeit komplett auf die Fertigung auf 300-Millimeter-Wafer. Das Unternehmen hat dazu verschiedene Maßnahmen an den 200-Millimeter-Fertigungsstandorten getroffen. Neben dem Rückzug aus Dresden wird man in Richmond (USA) die Zahl der 200-Millimeter-Waferstarts um ca. 15 Prozent reduzieren. Die verbleibende 200-Millimeter-Fertigung wird in Zukunft weitgehend für die Herstellung von Legacy-Produkten genutzt werden. Die 200-Millimeter-Auftragsfertigung der Qimonda-Partner Winbond und SMIC in Asien wurde bereits bzw. wird bis Ende 2007 ebenfalls beendet. Durch die Maßnahmen erhöht sich der 300-Millimeter-Fertigungsanteil auf rund 90 Prozent bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahrs.

Den Schwerpunkt der Qimonda-Aktivitäten in Dresden bilden fortan die 300-Millimeter-Fertigung sowie Forschung und Entwicklung.

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