Schaltbild zum Sockel AM3 mit RS780 & SB700

Volker Rißka
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Einmal mehr ist ein erweitertes Blockdiagramm zum kommenden Sockel „AM3“ nebst passenden Chipsätzen „RS780“ und „SB700“ im Internet aufgetaucht. Das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Dokument offenbart dabei einige Dinge, auf die AMD in Zukunft setzen wird.

Der Sockel AM3 soll dem Sockel AM2+, der gerade erst langsam Fahrt aufnimmt, ab 2008 folgen. Er wird die Grundlage für AMDs kommende 45-nm-Prozessoren bilden. Allem Anschein nach sollen die Sockel-AM3-CPUs aber weiterhin abwärtskompatibel bleiben. Ältere Prozessoren auf Basis des Sockel AM2 mit 939 Pins sollen aber nicht mehr in einem Sockel AM3 funktionieren. Die kommenden CPUs auf Basis des Sockel AM3 mit 940 Pins haben einen neuen integrierten Speichercontroller, der mit DDR2- und DDR3-Speicher zusammenarbeitet. Dieser ermöglicht die Kompatibilität zu heute gängigen Platinen, was andersherum natürlich bei aktuellen Prozessoren, die über einen integrierten Speichercontroller für DDR2-Speicher verfügen, nicht funktioniert. Wichtigste Neuerung ist ist neben der Unterstützung der 45-nm-Technologie der Umstieg auf DDR3-Speicher.

Sockel AM3 mit RS780/790/740 und SB700
Sockel AM3 mit RS780/790/740 und SB700

Das Schaltbild zeigt weiterhin den kommenden Chipsatz von AMD, der auf eine integrierte Grafikeinheit setzt. Der RS780 wird dabei anscheinend den kleineren DirectX-9-Ableger verkörpern, während der RS790 der erste IGP-Chipsatz vom AMD mit DirectX-10-Unterstützung sein wird. Weiterhin legt das Bild nochmals dar, dass es ein drittes Modell geben wird, den RS740. Auch jener muss sich als Mainstream-Variante nicht verstecken, verzichtet aber gegenüber der RS790 auf die zwei DisplayPort-Ausgänge. In welchen genauen Details sich die drei IGP-Chipsätze unterscheiden, dürfte bereits in den kommenden Wochen klar werden; werden doch alle zur „Spider“-Familie gehörenden Chipsätze der „RD“-Familie in wenigen Tagen offiziell vorgestellt.

Neben dem neuen Sockel und einem der drei neuen IGP-Chipsätze ist seit langer Zeit auch wieder einmal die neue Southbridge SB700 zu sehen. Jene sollte bereits in diesen Tagen die SB600 beerben, jedoch liefern quasi alle Mainboardhersteller die ersten Serienmuster mit der alten Southbridge aus, mit dem Versprechen, dass es in Zukunft ein aufgewertetes Modell mit der neuen Southbridge SB700 geben wird. Die SB700 fasst endlich das alles in einem Chip zusammen, was die Mainboardhersteller derzeit immer noch über zusätzliche Komponenten und Chips auf dem Mainboard realisieren müssen. Das fängt bei mehreren SATA-Anschlüssen inklusive eSATA an, geht über die USB- und FireWire-Anschlüsse bis hin zum integrierten HD-Sound.

Bis es erste Mainboards mit dem neuen Sockel AM3 geben wird, dürfte noch sehr viel Zeit vergehen. Durch die Verspätungen der neuen Plattformen auf Basis des Sockel AM2+ ist kaum davon auszugehen, dass binnen eines Jahres bereits ein neuer Nachfolge-Sockel präsentiert wird. Bisherige Meldungen gingen immer von einem Start ab Herbst 2008 aus, was wir an dieser Stelle auch einfach so stehen lassen wollen.

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