Asus Xonar D2 im Test: Mit Dolby Digital gegen Creative

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Pierre Wisnia (+1)
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Technik

xonar D2 front
xonar D2 front

Das erste, was dem unbedarften Käufer beim Auspacken der Xonar D2 auffällt, ist das aus schwarz eloxiertem Metall bestehende „Electronic Magnetic Interference Shield“ (Kurz EMI-Shield), das auf der Karte thront. Dieses „Schutzschild“ soll die Bausteine auf der Soundkarte – und damit natürlich die darüber laufenden Audiodaten – vor elektromagnetischen Emissionen schützen, die von anderen Komponenten im PC-Gehäuse ausgestrahlt werden und den Klang negativ beeinflussen können. Selbst wenn hinter diesem Versprechen mehr Marketing als technische Notwendigkeit stecken sollte, so ist der an eine moderne Grafikkarte erinnernde Metallmantel doch ein optisches Schmankerl. Dieses wird von den auf der Soundkarte verbauten LEDs, die die eingebaute Karte und deren Umgebung im laufenden Betrieb in ein sanftes, gelb-oranges Licht tauchen, nur noch weiter unterstützt. Modding-Freunde werden mit der Xonar D2 also durchaus ihre Freude haben.

xonar d2 bpl2
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xonar D2 r
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xonar D2 h
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Asus Xonar D2 – Rückseite
Asus Xonar D2 – Rückseite

Nachteilig wirkt sich das EMI-Shield allerdings auf den Einbau der Karte in Gehäusen mit alternativen Befestigungsmethoden für Erweiterungskarten aus. Hier kann es passieren, dass die Karte entweder nicht richtig festgemacht werden kann, da die Kante des Schildes dem Mechanismus im Wege ist, oder dass das Alternativsystem aus dem Gehäuse genommen werden muss, um die Karte auf die herkömmliche Art und Weise zu fixieren.

Auch bei den Anschlüssen der Soundkarte hat Asus verschiedenfarbige LED verbaut. Dies sieht nicht nur abermals schick aus, sondern ist gerade beim Anschluss von Lautsprechern in dunklen Umgebungen hilfreich. Der Nutzer sollte allerdings die farbliche Codierung für die Front-, Seiten-, Rück- sowie Center- und Subwoofer-Kanäle nebst Mikrofon- und Line-Eingang kennen. Außerdem muss natürlich der PC eingeschaltet sein, da die Anschlüsse sonst nicht mit Strom versorgt und beleuchtet werden. In helleren Umgebungen sind die in die vergoldete Slotblende eingravierten Bezeichnungen jedoch deutlich lesbar, so dass die Lautsprecherinstallation hier auch ohne Portbeleuchtung problemlos von statten geht.

Asus Xonar D2 – Karte ohne „EMI-Schild“
Asus Xonar D2 – Karte ohne „EMI-Schild“

Entfernt man die vier kleinen Schrauben, die das EMI-Shield auf der Karte befestigen, lässt sich ein Blick auf die Kartenoberfläche werfen. Hier zeigt sich, dass Asus keine halben Sachen macht und durchweg hochwertige Komponenten verwendet. Von den vier in den offiziellen Datenblättern erwähnten Digital-Analog-Wandlern vom Typ Burr Brown PCM1796 bis hin zum Einsatz von All-solid-Kondensatoren legt der Hersteller viel Wert auf optimale Kombination von Hochleistungsbausteinen. So weisen alle Komponenten eine sehr gute Rauschunterdrückung auf und können somit Frequenzrauschen, das an den Audioeingängen wie auch bei der Stromversorgung und der Datenverarbeitung entstehen kann, auf ein Minimum reduzieren.

Der für die Verarbeitung zuständige und „Asus AV200“ getaufte Audioprozessor ist höchstwahrscheinlich ein Chip aus dem Hause C-Media, genauer gesagt der Oxygen HD Processor (CMI8788, Datenblatt), der von einem „Asus DJ100“-AC97-Codec unterstützt wird. Durch den Einsatz des C-Media-Chips ist der Xonar D2 nicht nur die Ausgabe mit 192 KHz und 24 Bit auf bis zu 8 Kanälen gleichzeitig, sondern auch die Aufnahme mit derselben Qualität möglich. Zudem ermöglicht er eine Dolby- und DTS-kompatible Soundausgabe.

Als besondere Features verbaut Asus auf seiner Soundkarte Kombo-S/PDIF-Ein- und -Ausgänge. Diese sind nicht nur als digitale Koaxialstecker nutzbar, sondern können Dank der von Asus mitgelieferten Adapter auch als optische Anschlüsse verwendet werden. Dies erhöht nicht nur die Anschlussvielfalt der Karte, sondern erspart dem Anwender auch Probleme beim Anschluss entsprechender externer Geräte.

Eine weitere Besonderheit, die die Xonar D2 von anderen Soundkarten unterscheidet, ist „ALT“, was ausgeschrieben für „Analogue Loopback Technology“ steht. Dahinter verbirgt sich eine Hardwareverbindung zwischen den Soundaus- und -eingängen. Damit soll es möglich sein, legal Musik und Audioinhalte während der Wiedergabe aufzunehmen und so in DRM- und kopierschutzfreie MP3- oder WMA-Dateien zu sichern.

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