GeForce 9600 GT schneller als GeForce 8800 GS

Sebastian Pesdicek
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Während sich mit der GeForce 8800 GS seit einiger Zeit schon ein Vertreter aus dem Hause Nvidia in der hart umkämpften Grafikkarten-Mittelklasse zu behaupten hatte, hat Nvidia inzwischen mit der GeForce 9600 GT Verstärkung in diesen Sektor entsandt. Als OEM-Komponente konzipiert fand die 8800 GS hier bislang kaum Beachtung.

Auch ComputerBase hatte leider nicht die Gelegenheit, die 8800 GS zu testen. Auf techPowerUp! konnte man aber vor kurzem eine GeForce 8800 GS ausführlich unter die Lupe nehmen und mit der Vorstellung der GeForce 9600 GT gesellten sich entsprechend weitere Benchmark-Ergebnisse dazu, sodass sich ein unmittelbarer Vergleich zwischen den beiden Grafikkarten anbietet. Wir richten im Folgenden den Fokus auf die gehobene Mittelklasse und insbesondere den Leistungsunterschied zwischen der GeForce 9600 GT und dem Underdog, der GeForce 8800 GS. Die GeForce 9600 GT tritt neben der Standardversion auch als übertaktete AMP!-Version von Zotac an.

Technische Daten
GeForce
9600 GT
GeForce
9600 GT AMP!
GeForce
8800 GS
GeForce
8800 GT
GeForce
8800 GTS
Radeon
HD 3850
Radeon
HD 3870
Chip G94-300 G94-300 G92-150 G92-270 G92-400 RV670 RV670
Transistoren ca. 505 Mio. ca. 505 Mio. ca. 754 Mio. ca. 754 Mio. ca. 754 Mio. ca. 666 Mio ca. 666 Mio
Fertigung 65 nm 65 nm 65 nm 65 nm 65 nm 55 nm 55 nm
Chiptakt 650 MHz 725 MHz 550 MHz 600 MHz 650 MHz 670 MHz 775 MHz
Shadertakt 1625 MHz 1812 MHz 1375 MHz 1500 MHz 1625 MHz 670 MHz 775 MHz
Shader-Einheiten 64 (1D) 64 (1D) 96 (1D) 112 (1D) 128 (1D) 64 (5D) 64 (5D)
Speichermenge 512 MB 512 MB 384 MB 512 MB 512 MB 256 MB 512 MB
Speichertakt 900 MHz 1000 MHz 800 MHz 900 MHz 970 MHz 830 MHz 1125 MHz
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit 192 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit
Preis (verfügbar) 146 € 189 € 126 € 170 € 237 € 124 € 163 €
Performancerating
    • GeForce 8800 GTS (512 MB)
      114,9
    • GeForce 8800 GT (512 MB)
      107,4
    • GeForce 9600 GT AMP! (512 MB)
      106,4
    • GeForce 9600 GT (512 MB)
      100,0
    • Radeon HD 3870 (512 MB)
      95,7
    • GeForce 8800 GS (384 MB)
      87,2
    • Radeon HD 3850 (256 MB)
      80,9
Einheit: Prozent
Leistungsaufnahme
  • Idle:
    • Radeon HD 3870 (512 MB)
      133
    • Radeon HD 3850 (256 MB)
      135
    • GeForce 8800 GS (384 MB)
      136
    • GeForce 9600 GT (512 MB)
      137
    • GeForce 9600 GT AMP! (512 MB)
      137
    • GeForce 8800 GT (512 MB)
      149
    • GeForce 8800 GTS (512 MB)
      157
  • Last:
    • GeForce 8800 GS (384 MB)
      172
    • GeForce 9600 GT (512 MB)
      181
    • GeForce 9600 GT AMP! (512 MB)
      184
    • Radeon HD 3850 (256 MB)
      193
    • GeForce 8800 GT (512 MB)
      198
    • Radeon HD 3870 (512 MB)
      200
    • GeForce 8800 GTS (512 MB)
      222
Einheit: Watt (W)
Performance pro Watt
    • GeForce 9600 GT AMP! (512 MB)
      104,2
    • GeForce 9600 GT (512 MB)
      100,0
    • GeForce 8800 GT (512 MB)
      94,8
    • GeForce 8800 GS (384 MB)
      93,8
    • Radeon HD 3850 (256 MB)
      89,6
    • GeForce 8800 GTS (512 MB)
      88,0
    • Radeon HD 3870 (512 MB)
      83,3
Einheit: Prozent
Preis/Leistung
    • GeForce 8800 GS (384 MB)
      100,0
      126 €
    • GeForce 9600 GT (512 MB)
      99,0
      146 €
    • Radeon HD 3850 (256 MB)
      94,3
      124 €
    • GeForce 8800 GT (512 MB)
      92,2
      170 €
    • Radeon HD 3870 (512 MB)
      84,8
      163 €
    • GeForce 9600 GT AMP! (512 MB)
      81,3
      189 €
    • GeForce 8800 GTS (512 MB)
      70,0
      237 €
Einheit: Prozent

Die GeForce 8800 GS ist durchschnittlich knapp 13 Prozent langsamer als die GeForce 9600 GT. Unter Last verbraucht das Testsystem mit der 8800 GS nur 172 Watt – neun Watt weniger als die 9600 GT bei insgesamt 181 Watt. Bemerkenswert, denn die 9600 GT schafft es trotz einer reduzierten Anzahl der Transistoren von 754 Millionen auf nur noch 505 Millionen nicht, weniger als die 8800 GS zu verbrauchen. Ein Umstand, den die 8800 GS ihren relativ niedrigen Taktraten, dem schmaleren Speicherinterface und einer geringeren GPU-Spannung von 1,05 Volt statt den 1,1 Volt einer 9600 GT zu verdanken hat.

Hinsichtlich der Übertaktbarkeit war man bei techPowerUp! sowohl mit der GeForce 9600 GT als auch der GeForce 8800 GS auf einige Probleme gestoßen, die wir so nicht nachvollziehen können. Während man sich bei der 9600 GT nicht über die ausgelesenen Taktfrequenzen im klaren war, schaffte man es mit einer 8800 GS von EVGA nur direkt über das Grafik-BIOS, mehr als 680 MHz zu erreichen – bei 700 MHz war dann aber auch schon Schluss. Eventuell hatte man im Falle der 8800 GS ein nicht all zu taktfreudiges Modell erwischt. Bei techPowerUp! vermutet man, dass Nvidia über den Treiber weiteres Overclocking verhindern möchte.

Eine GeForce 9600 GT ließ sich im ComputerBase-Test jedenfalls mit Taktfrequenzen von 758 MHz Chip-, 1805 MHz Shader- und 1100 MHz realem Speichertakt betreiben und andere Quellen haben gezeigt, dass man mit einer 8800 GS von XFX oder Palit ohne Weiteres mehr als 700 MHz Chiptakt erreichen kann. Im Zweifelsfall dürfe man mit einer 9600 GT die höheren Taktraten erreichen, da sie mit einer geringeren Anzahl von Transistoren und einer etwas höheren GPU-Spannung die besseren Voraussetzungen gegenüber der 8800 GS bietet. Prozentual gesehen könnte man wiederum mit einer 8800 GS mehr heraus holen, da man die Übertaktungsversuche bei niedrigen 550 MHz im Vergleich zu den 650 MHz Standardchiptakt einer 9600 GT startet.

Im Preis-Leistungs-Verhältnis nehmen sich die beiden Karten letzten Endes nichts. Eine 8800 GS gibt es inzwischen schon für günstige 126 Euro und die 9600 GT ist kaum einen Tag nach ihrer Vorstellung schon für 146 Euro zu haben. Somit bekleiden die beiden Kontrahenten derzeit die Spitzenposition, wenn es um Leistung pro hart verdienten Euro geht. Eine Radeon HD 3850 mit 256 MB schafft es im Preis-Leistungs-Verhältnis mit 94,3 Prozent gegenüber der GeForce 8800 GS noch einiger Maßen, den Anschluss zu halten. Aber auch wenn die Benchmark-Ergebnisse keine Radeon HD 3850 mit 512 MB berücksichtigen, hätte sicher auch dieses Modell – aktuell für 149 Euro lieferbar – seine Daseinsberechtigung in diesem Ranking gefunden.