DDR3 von G.Skill, Patriot und OCZ im Test: Schneller als die Spezifikation

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Ralph Burmester
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Fazit

DDR3 ist auf dem besten Weg erwachsen zu werden. Nur rund acht Monate nach Verabschiedung des JEDEC-Standards zu DDR3 wird nicht nur der offizielle Taktbereich voll ausgeschöpft, auch OC-Module mit höheren Taktraten und so genannte Low-Latency- Module (LL) stehen bereits zur Verfügung. Zwar benötigen alle unsere Probanden zum Teil deutlich höhere Spannungen als es der Standard vorsieht, aber selbst bei unseren recht intensiven Tests stellte die damit einhergehende Temperaturerhöhung der Module keine Probleme im Testsystem dar.

Eine Empfehlung für einen der Probanden können wir nicht aussprechen. Die Module von G.Skill und Patriot liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen untereinander. Benötigt der eine bei DDR3-1600 nur 1,8 Volt, schafft der andere beim Standardtakt niedrigere Timings bei 2,1 Volt. Im Endeffekt sind beim maximalen Takt aber beide Module auf unserem Testsystem gleich auf. Die Module von OCZ spielen von Grund auf eine Klasse höher, bieten aber beim Takt auf unserem Testsystem kaum Spielraum. Allerdings ist bei den Latenzen durchaus Spielraum nach unten möglich, jedoch mit einer Vmem außerhalb der (von der Garantie) erlaubten Werte. Leider beschränkte unser Testsystem den maximalen FSB auf 450 MHz, auch direkte Hilfe durch OCZ ermöglichte leider keine höheren Frequenzen. Allen Kaufwilligen ist hier das Studium der Angaben der Mainboardhersteller ans Herz zu legen. Schnell ist teurer RAM gekauft, der auf der heimischen Basis nur weit unter seinen Möglichkeiten betrieben werden kann. Nicht jedes P35- oder X38-Mainboard schafft einen hohen FSB, wie unser Testsystem und unsere Versuche leider auch zeigten.

Ganz wichtig ist auch der Hinweis auf die nur marginal steigende Bandbreite, die von den entsprechenden Intel-Prozessoren kaum oder gar nicht genutzt werden kann. Hier ist der Frontside-Bus bekannterweise das limitierende Element im System. Interessanter sind somit eher die besseren Timings bei solcherlei Overclocking-Modulen wie den von uns getesteten.

DDR3 am Limit
DDR3 am Limit

Einen Wermutstropfen gibt es bei DDR3 allerdings noch: den Preis. Zur Zeit sind solche neu-modernen Speichermodule preislich immer noch jenseits von Gut und Böse, verglichen zu DDR2-Modulen. Die Module von G.Skill werden ab etwa 413 Euro gelistet, allerdings nur von drei Lieferanten. Bei den OCZ-Modulen sieht es preislich schon besser aus. Bereits ab etwa 350 Euro werden die OCZ-Module von achtzehn Lieferanten aufgeführt. Mit einem Kampfpreis von nur etwa 230 Euro will Patriot offenbar schnell Marktanteile gewinnen. Immerhin bieten fünf Lieferanten die Module an. Wer schnelle Module zu einem „Schnäppchenpreis“ sucht, sollte sich die Patriot-Module ganz oben auf die Liste setzen.

In diesem Kurztest fehlen leider Spiele-Benchmarks. Allerdings skalieren die meisten Spiele eher auf einen höheren CPU-Takt, als auf den höheren Speichertakt. Inzwischen arbeiten wir an Möglichkeiten, mit Einstellungen bei FSB, CPU-Multiplikator und RAM-Teiler einen festen CPU-Takt über alle Benchmarks zu erreichen. Der Intel Core 2 Extreme QX9650 zeigt hier gutes Potenzial (zum Beispiel bei einem CPU-Takt von 3.600 MHz). Natürlich haben wir auch für Vorschläge der Leser im Kommentarthread ein offenes Ohr, so lange sie sinnvoll und realistisch sind.

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