AMD stellt 780G-Chipsatz vor

Ralph Burmester
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Passend zur heute beginnenden CeBIT 2008 in Hannover präsentiert AMD seinen neusten Chipsatz, den 780G mit integrierter Grafikeinheit. Der 780G ist der Nachfolger des 690G und arbeitet mit der ebenfalls neuen Southbridge SB700 zusammen.

Heute stellt AMD zur Eröffnung der CeBIT 2008 seinen neuen integrierten Grafikchipsatz, den AMD 780G (Codename RS780) vor. Erst im Herbst hatten wir den Vorgänger AMD 690G gegen das Derivat aus dem Hause Nvidia, den nForce 7050 antreten lassen. Bereits seinerzeit waren Gerüchte über eine baldige Einführung von integrierten Chipsätzen mit DirectX-10-Unterstützung im Internet unterwegs. Auch die bereits für den Herbst letzten Jahres versprochene Southbridge SB700 wird jetzt offiziell eingeführt.

Während die Grafikeinheit als ATi Radeon HD 3200 vermarktet wird, bleibt der Chipsatz bei der Marktbezeichnung AMD 780G. Hergestellt wird der 780G im 55-nm-Verfahren, dabei verfügt er über etwa 205 Millionen Transistoren, die Betriebsspannung liegt bei 1,1 Volt. Der Grafikkern des 780G hat den Codenamen RV620. Die Verbindung zwischen North- und Southbridge wird wie gewohnt per A-Link Express II abgewickelt. Die Northbridge stellt insgesamt 22 PCIe-2.0-Lanes zur Verfügung, aufgeteilt auf einmal x16 und sechsmal x1. Natürlich werden die aktuellen AMD-Prozessoren für den AM2/AM2+-Sockel und das HyperTransport-3.0-Protokoll unterstützt.

AMD 780G Diagramm
AMD 780G Diagramm
AMD SB700 Southbridge
AMD SB700 Southbridge
AMD 780G Northbridge
AMD 780G Northbridge

Die SB700-Southbridge weist ebenfalls einige Erweiterungen auf, so stehen jetzt sechs SATA-II-Schnittstellen parat, die auch als eSATA genutzt werden können. Bei den RAID-Modi stehen 0, 1 und 0+1 zur Verfügung. Auch die Anzahl der USB-Schnittstellen wurde erhöht, jetzt stehen zwei USB-1.1- und zwölf USB-2.0-Schnittstellen bereit. HD-Audio bleibt unverändert, für Netzwerkverbindungen wird weiterhin ein externer Chip benötigt.

Für die Video-Ausgabe stehen alle aktuellen digitalen Schnittstellen bereit: DVI, HDMI und DisplayPort werden unterstützt. Welche Schnittstellen tatsächlich am Mainboard zur Verfügung stehen, hängt jedoch vom jeweiligen Hersteller und seiner Kostenkalkulation ab. Verbessert wurde laut AMD auch die UVD-Einheit, die MPEG2, H.264 und VC1 komplett hardware-beschleunigt verarbeiten kann.

Zwar stellte AMD uns ein komplettes Testsystem mit einem AMD Athlon 4850e zur Verfügung, doch leider missglückte ein BIOS-Update und das Gigabyte-Mainboard war auch mit allen bekannten Tricks nicht mehr zum Leben zu erwecken. Wir können daher an dieser Stelle keinerlei eigene Messwerte anbieten, die eine Aussage über die Leistungsfähigkeit des AMD 780G erlauben würden. Einen ausführlichen Test werden wir nachreichen.

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