Intels Eaglelake-Chipsatz und Mini-ITX

Thomas Hübner
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Im Rahmen der diesjährigen CeBIT hat Intel letzte Woche den offiziellen Produktnamen der Eaglelake-Chipsatz-Familie enthüllt, die erwartungsgemäß den Namen 4er-Serie tragen wird. Acht Produkte werden Teil dieser Serie sein: X48, P45, P43, Q45, Q43, G45, G43 und G41 (noch nicht angekündigt; erscheint erst Anfang 2009).

Mit der Vorstellung der Produktnamen und Features konnte Intel nicht überraschen, waren in der Vergangenheit doch bereits zahlreiche Details über den Funktionsumfang und die Preise bekannt geworden. Außerdem hat Intel erste Details zum X48-Chipsatz bereits im Rahmen der Vorabberichterstattung zum Core 2 Extreme QX9770 veröffentlicht.

Intel 4er Chipsatz-Familie (Eaglelake)

Als Running Gag entwickeln sich dagegen zunehmend die Ankündigungen rund um den Support der integrierten Grafiklösungen. Das dritte Jahr in Folge kündigt dieselbe Person im Rahmen der CeBIT wieder einmal den Support von DirectX 10 für Intels Chipsätze an. Im letzten Jahr erfolgte die Ankündigung für den G35-Chipsatz (Bearlake) und 2006 für G965 (Broadwater) – im ersten Fall wird noch auf Treiber gewartet, im zweiten Fall der Support von DirectX 10 inzwischen verneint. (Weitere Informationen)

Auch in diesem Jahr heißt es wieder: G45 (X4500 HD) und G43 (X4500) werden DirectX 10 unterstützen. Auch die anderen Chipsätze mit integrierter GMA-4500-Grafikeinheit (G41, Q45 und Q43) sollen allesamt mit Microsofts aktueller Grafikschnittstelle umgehen können. Wenn es dieses Mal wirklich mit entsprechenden DirectX-10-Treibern klappt, hat man das vermutlich Microsoft zu verdanken. Denn ab Mitte 2008 ist die Unterstützung von DirectX 10 für alle Notebooks und Desktop-Systeme Pflicht, wenn diese das begehrte „Vista Premium“-Logo erhalten wollen. Intel hat ankündigt, zusammen mit dem Startschuss der 4er-Chipsatzfamilie im zweiten Quartal (vermutlich im Juni zur Computex) DirectX-10-Treiber für die 3er- und 4er-Chipsatzfamilie bereitzustellen. Für die 3er-Familie sollten die Treiber ursprünglich im ersten Quartal dieses Jahres erscheinen, welches am 31. März endet (siehe Fußnote 3).

Im Rahmen der Messe hat sich Intel offiziell zum Mini-ITX-Mainboard-Formfaktor bekannt, den Shuttle und VIA 2003 etabliert haben. Mainboards nach dem Mini-ITX-Standard haben eine Größe von 170×170 mm und sind erheblich kleiner als ATX- (305 × 244 mm) oder Micro-ATX-Platinen (244 × 244 mm). Intel reagiert damit sehr wahrscheinlich auf den von AMD vorangetriebenen DTX-Standard (200 x 244 mm), der ebenfalls kompakte Geräte ermöglichen soll.

Auf der CeBIT hat Intel sein Mini-ITX-Mainboard DG45FC (Codename Fly Creek) für Sockel 775 mit G45-Chipsatz erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt. Das Board wird mit dem ICH10R kombiniert und kann dank Intels GMA X4500 HD-Grafikeinheit mit HDMI und DVI aufwarten. Außerdem werden 1x PCIe x1, 4x Serial-ATA-300, 1x eSATA, 6x USB 2.0 und 1x Ethernet sowie 7.1 Audio und ein optischer Toslink geboten. Zur Erweiterung des Arbeitsspeichers stehen zwei DDR2-DIMM-Steckplätze zur Verfügung. Eine insgesamt sehr interessante Platine, die offenbar nicht Intels letztes Mini-ITX-Produkt sein soll. Im dritten Quartal wird mit dem DQ45EK (Codename Eklo) ein ähnlich kompaktes Mainboard erscheinen, das Intel vPro voll und ganz unterstützt. Statt HDMI wird es einen zweiten DVI-Ausgang besitzen.

Intel DG45FC Mini-ITX-Mainboard mit G45

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