Roboter-Dino „Pleo“ kommt nach Deutschland

Update Frank Hüber
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Bereits seit einiger Zeit macht ein kleiner organischer Roboter-Dinosaurier weltweit von sich Reden. Nun feiert die Designer Life Form „Pleo“ auf der CeBIT Deutschland- und Europapremiere. Der intelligente Roboter-Dino soll High-Tech mit dem Kuschelfaktor vereinen. Bald wird sich auch in Europa zeigen, ob dies zum Erfolg führt.

Pleo wurde einem nur eine Woche alten Camarasaurus Sauropoden (Langhalssaurier aus der Jura-Zeit) nachempfunden und legt einfache Züge eines autonomen Lebens an den Tag. Pleo wurde vor allem im Hinblick darauf entwickelt, lebensechte, organische Bewegungen und Verhaltensweisen nachzuahmen, die es ihm erlauben sollen, eine innige Beziehung zu Menschen aufzubauen. Die patentierte robotische Bewegungsplattform von Ugobe ermöglicht es Pleo, sich flüssig und naturgetreu zu bewegen und dabei gleichzeitig autonom zu verhalten. Pleo benötigt mit seinen fast 40 Sensoren, darunter auch Infrarot- und akustische Stereosensoren, keinerlei Fernbedienung und soll mit seinem Besitzer und seinem Umfeld selbstständig interagieren. Dank des „Life Form Operating System“ (das Betriebssystem des Sauriers) kann Pleo die Signale mehrerer Sensoren gleichzeitig verarbeiten und in Kombination mit der Verhaltensplattform nutzen, um unabhängig zu handeln und sich mithilfe von Bewegung und Akustik auszudrücken. Pleo ist in der Lage, Emotionen wiederzugeben und sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen.

Roboter-Dinosaurier Pleo
Roboter-Dinosaurier Pleo

Pleo soll sich dabei wie ein Kind verhalten. Frisch aus der Verpackung geschlüpft, ist er wie ein neugeborenes Kind, das alles lernen muss. Mit der Zeit soll er jedoch erwachsener werden und verfügt über soziale Fähigkeiten: Entdeckt Pleo einen Artgenossen, spielen die beiden miteinander. Zudem verfügt Pleo über eine USB-Schnittstelle und einen SD-Karten-Slot, über die man weitere Programme und Funktionen laden kann. Besitzer können Updates oder neue Funktionen aus dem Internet herunterladen und einspielen. Da die Software auf einer offenen Open-Source-Plattform basiert, kann theoretisch jeder die Life Form individuell weiterentwickeln. Darüber hinaus kann er Emotionen wie Freude und Neugier ausdrücken. Erschreckt sich Pleo, wimmert er. Wird er zu lange alleine gelassen, so wird Pleo traurig und er lässt den Kopf hängen.

Die wichtigsten Fähigkeiten von Pleo auf einen Blick:

  • 14 Servogelenke (Torso, Kopf, Schwanz, Hals, Beine) mit Force-Feedback
  • 38 Berührungs-, Geräusch-, Licht- und Neigungssensoren, einschließlich neun Berührungssensoren (Maul, Brust, Kopf, Schultern, Rücken, Füße) und acht Fuß- und Zeh-Sensoren
  • Eine flüssige, quadrupede (vierfüßige) Bewegung
  • Die Fähigkeit, Hindernissen auszuweichen und Absturzkanten zu meiden
  • Eine Tonausgabe, akustische Stereosensoren und Takterkennung bei Musik
  • Eine autonome Interaktion mit dem Besitzer und seinem Umfeld, unter anderem mittels Husten, Augenblinzeln, Kauen, Zucken, Seufzen, Niesen, Schnüffeln, Magenknurren, Schwanzwedeln und Gähnen
  • Charakteristische Stimmungen wie Zorn, Langeweile, Munterkeit, Jagdfreude, Behutsamkeit, Verschmustheit, Abscheu, Verwirrung, Verzweiflung, Angst, Neugier, Freude, Kummer, Verwunderung, Müdigkeit sowie Hunger und ein Bedürfnis nach sozialer Interaktion
  • Ein aktualisierbares Betriebssystem, das „Life Form OS“, und Persönlichkeitssystem
  • Eine Speichererweiterung mittels SD-Karte
  • Die Fähigkeit, mit anderen Lebensformen von Ugobe zu kommunizieren
  • Einen wieder aufladbaren Akku
Roboter-Dinosaurier Pleo

Pleo soll ab Anfang Juni für 299,- Euro erhältlich sein. Potentielle Käufer können bei der Joker AG in Halle 25, Stand D40 (C119) vorbeischauen oder einen Blick auf die offizielle Produkthomepage werfen. Besonders interessant sind dabei die veröffentlichten Videos, die das Tamagotchi der nächsten Generation in Aktion zeigen.

Update

Auf der CeBIT konnten wir uns selbst von den Fähigkeiten des Pleo überzeugen. Die Bildergalerie hat einige dieser ausgelösten Emotionen eingefangen. Aber auch einige Fotos des Innenlebens des Pleo haben wir eingefangen.

„Pleo“ auf der CeBIT 2008
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.