3DMark Vantage und die Vorteile der PhysX-PPU

Wolfgang Andermahr
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Gestern war es endlich so weit: Futuremark hat „3DMark Vantage“ für die Öffentlichkeit zum Download bereit gestellt. Auch wir haben uns den Nachfolger vom 3DMark06 in einem ausführlichen Test näher angeschaut und waren größtenteils (aber nicht ausschließlich) positiv überrascht.

Da uns der Benchmark jedoch erst kurze Zeit vor der Veröffentlichung zur Verfügung gestellt worden ist, mussten wir aus Zeitgründen einige geplante Tests ausfallen lassen. Unter anderem gehören zu diesen eine Untersuchung des Verhaltens des Arbeitsspeichers im Bezug auf den 3DMark Vantage. Dieser scheint regelrecht ignorant gegenüber dem Speicher zu sein, zumindest die Kapazität spielt überhaupt keine Rolle. Ob vier, zwei oder gar nur ein Gigabyte, Unterschiede in der Performance konnten wir keine spüren. Selbst die Ladezeiten der 3D-Sequenzen waren beinahe identisch.

3DMark Vantage mit Ageias PhysX PPU
3DMark Vantage mit Ageias PhysX PPU

Auch bei anderen Speichergeschwindigkeiten gab es keine Differenzen. Ob der DDR3-Speicher mit 800 MHz oder nur mit 533 MHz taktet, macht im 3DMark Vantage nur einen minimalen Unterschied. Die Timings spielen – wen verwundert es noch – ebenso keine Rolle. Spannender ist deshalb schon die Unterstützung für Ageias PhysX-Beschleunigerkarte. Denn der zweite CPU-Test, der sich um Physikberechnungen kümmert, unterstützt nicht nur die PhysX-Bibliotheken, darüber hinaus kann der Test von der externen Steckkarte profitieren. Dazu erhöht der 3DMark Vantage den Berechnungsaufwand, in dem vier zusätzliche „Tore“ (jedoch eins weniger pro CPU) dargestellt werden, mit denen die Flugzeuge im Test interagieren.

Ageia wurde jedoch von Nvidia aufgekauft, die PhysX in Kürze mittels CUDA auf einer GeForce-Grafikkarte beschleunigen möchten. Wenn die Integration abgeschlossen ist, wird es interessant zu sehen sein, wie sich eine Grafikkarte gegen die speziell gebaute Beschleunigerkarte schlagen wird. Auch im 3DMark Vantage sollte das möglich sein. Bis dies jedoch so weit ist, wollten wir untersuchen, was eine PhysX-Karte für Vorteile mit sich bringt. Die Tests wurden auf unserem Grafikkarten-Testsystem mit einer GeForce 9800 GX2 im Performance-Preset durchgeführt.

3DMark Vantage Performance
  • Overall-Score:
    • mit PhysX-PPU
      10.274,0
    • ohne PhysX-PPU
      10.145,0
  • CPU-Score:
    • mit PhysX-PPU
      17.820,0
    • ohne PhysX-PPU
      16.139,0
  • CPU-Test 1:
    • mit PhysX-PPU
      2.184,7
    • ohne PhysX-PPU
      2.173,4
  • CPU-Test 2:
    • mit PhysX-PPU
      30,7
    • ohne PhysX-PPU
      22,9
Einheit: Punkte

Da nur der zweite CPU-Test im 3DMark Vantage von der PPU (Physics Processing Unit) profitieren kann, steigt die Performance logischerweise nur in diesem Teil an. Mit der PPU wird eine um 34 Prozent höhere Rechenleistung erzielt, wodurch das CPU-Ergebnis von 16.139 Punkten auf 17.820 Punkten ansteigt. Das Gesamtergebnis bleibt davon aber ziemlich unbeeindruckt, da der CPU-Wert nur marginalen Einfluss auf den Overall-Score hat.

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