Folgt die nächste Nvidia-GPU „D10U-20“?

Wolfgang Andermahr
27 Kommentare

Letzte Woche berichteten wir von einer kommenden Nvidia-GPU, die auf den Namen „D10U-30“ hören soll. Entgegen den Kollegen von Fudzilla vermuteten wir, dass es sich dabei um die GT200-GPU handeln würde, die den G92 ablösen wird.

Der Rechenkern soll dabei über einen 1024 MB großen GDDR3-Speicher und einem 512 Bit breiten Speicherinterface verfügen. Jetzt berichten Fudzilla weiter, dass Nvidia parallel dazu eine GPU mit dem Codenamen „D10U-20“ in Entwicklung haben soll. Dies hört sich für uns durchaus wahrscheinlich an, da man in letzter Zeit nicht nur das eigentliche Flaggschiff, sondern darüber hinaus immer noch eine leicht abgespeckte Variante im Portfolio hatte. Und genau darauf deutet die Bezeichnung D10U-20 hin.

Viele Informationen hat man zu dem D10U-20 nicht parat, dafür allerdings ein ganz interessantes Detail. Und zwar soll eine entsprechende Grafikkarte auf einen 896 MB großen GDDR3-Speicher zurückgreifen können, was eine weitere Vermutung zulässt. Bei bisherigen Nvidia-Grafikkarten war der Memory-Controller (genauer gesagt die Crossbar, sprich die einzelnen Verbindungen unter den verschiedenen Controllern) immer gleich aufgeteilt.

256 Bit Speicherinterface mit vier 64-Bit-Controllern
256 Bit Speicherinterface mit vier 64-Bit-Controllern

Es gibt eine verschiedene Anzahl an 64-Bit-Memory-Controllern, an denen jeweils zwei Speicherbausteine angeschlossen sind. So erreicht man unter anderem das 384-Bit-Speicherinterface einer GeForce 8800 GTX, auf der insgesamt zwölf Speicherbausteine ihren Platz sind, die an jeweils sechs 64-Bit-Controllern angeschlossen sind. Zählt man die Controller zusammen, erhält man die 384 Bit. Die GeForce 8800 GTS dagegen vertraut auf nur zehn Speicherbausteine, weswegen es nur fünf 64-Bit-Controller gibt und somit das Interface insgesamt 320 Bit beträgt.

Bei dem G92 wiederholt sich das ganze, jedoch muss man bei der GPU nur noch mit acht Speicherbausteinen rechnen. Da man davon ausgehen kann, dass auf dem GT200 ein 512 Bit breites Speicherinterface eingesetzt wird, müssen also insgesamt 16 Speicherbausteine vorhanden sein. Es gäbe dann acht 64-Bit-Speichercontroller und schon hätte man ein 512-Bit-Interface. Um einen 1024 MB großen Speicher zu erreichen, müssen die einzelnen Module eine Kapazität von 64 MB haben.

Da der D10U-20 einen Speicherausbau von 896 MB haben soll, müssen folglich insgesamt 14 Speicherbausteine zu je 64 MB platziert werden. Dementsprechend hat die GPU sieben aktivierte 64-Bit-Controller und ein insgesamt 448 Bit breites Speicherinterface. Ob dies nun aber tatsächlich den Tatsachen entsprechen wird, ist zur Zeit noch völlig unklar.