Intel Nehalem: Nur High-End-CPUs übertakten?

Wolfgang Andermahr
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Normalerweise ist es gleichgültig, ob man einen Low-End-, Mainstream- oder einen High-End-Prozessor hat: Übertakten kann man generell alle. Einzig die Frequenzerhöhung mittels des Multiplikators ist meistens den teuren Varianten vorbehalten.

Wie die Kollegen von Fudzilla berichten, ist es wahrscheinlich, dass sich diese Strategie bei Intels kommender Nehalem-Generation ändern wird. So soll das Übertakten nur noch auf dem LGA1366-Sockel (der mit dem Nehalem eingeführt wird) und einer Bloomfield-CPU erlaubt sein. Bloomfield ist die „Vollausbaustufe“ des Nehalem, der mit vier nativen Kernen, „Simultaneous Multi-Threading Technology“ (SMT) sowie einem acht MB großen L3-Cache an den Start gehen wird. Zukünftige LGA1366-Prozessoren werden dann ebenfalls übertaktbar sein.

Anders sieht es dagegen bei der Mainstream-Varianten aus, die die Codenamen Lynnfield und Havendale tragen. Beide Prozessoren werden für den Sockel LGA1160 produziert und sollen sich angeblich nicht mehr Übertakten lassen. Damit würde man einen zusätzlichen Kaufreiz für die High-End-CPUs schaffen, gleichzeitig aber es nicht mehr ermöglichen, aus den beliebten und günstigen CPUs die maximale Leistung heraus zu holen.

Wie Intel das Vorhaben technisch realisieren möchte, ist noch unbekannt. Immerhin spielen die Mainboardhersteller eine wichtige Rolle, was das Übertakten betrifft, da diese die entsprechenden Optionen in das BIOS einbauen müssen. Und ob sich Intels Partner so ohne weiteres damit zufrieden geben, dass ihnen eine wichtige Möglichkeit genommen wird, sich von den anderen Herstellern absetzen zu können, ist eine weitere Frage.