Intel Core 2 Duo E7200 im Test: Klein ganz groß

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Volker Rißka
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Überblick

Neues Gigabyte-BIOS erlaubt halbe Multiplikatoren
Neues Gigabyte-BIOS erlaubt halbe Multiplikatoren

Wie üblich werfen wir mittels CPU-Z einen Blick auf den neuen Prozessor. Vorher mussten wir jedoch bei unserem Gigabyte-Mainboard das BIOS updaten, da wir ohne eine Einstellung des halben Multiplikators nicht die maximale, aber normale Taktfrequenz erreichen konnten. Nachdem wir unser BIOS des Gigabyte X38-Mainboards also mit der neuesten Version „F6“ aktualisiert hatten, kam eine neue Einstellung hinzu, mit der man zusätzlich zu den ganzen Multiplikatoren auch halbe angeben kann. Fortan lief unser Core 2 Duo E7200 mit den 2,53 GHz, die er nach Spezifikation leisten soll. Ein kleines Mysterium war allerdings die eingestellte Spannung. Während uns das BIOS vermeldete, dass der Prozessor mit 1,2125 Volt läuft, werden unter Windows immer lediglich 1,18 Volt angezeigt. Im Stromsparmodus wird diese dann auf 1,12 Volt gesenkt; der Multiplikator beträgt wie bei allen Intel-Prozessoren dann typischerweise „6“.

Intel Core 2 Duo E7200
Intel Core 2 Duo E7200

Der L2-Cache wurde gegenüber einem herkömmlichen Wolfdale-Prozessor von 6 auf 3 MB halbiert. Die fehlenden 3 MB sind auf dem Chip nicht vorhanden, so dass eine Freischaltung über Software ausgeschlossen ist. Das folgende Bild zeigt einen Wolfdale-Kern mit 6 MB L2-Cache. Die orange Fläche, die quasi die gesamte linke Hälfte des Prozessors belegt, ist der L2-Cache. In Zahlen ausgedrückt besitzt ein Wolfdale insgesamt 410 Millionen Transistoren; ungefähr 272 Millionen davon werden für den Cache benötigt. Dieser ist in 24 Wegen organisiert, wie man an den dicken vertikalen Linien erkennt.

Der Wolfdale-Penryn mit nur 3 MB ist ein neues Prozessordesign, auf das auch das verwendete M0-Stepping hindeutet. Im einfachsten Sinne wurde der herkömmliche Penryn-Prozessor am Ende abgeschnitten. Dies trägt dazu bei, dass der „Penryn 3MB“ eine Gesamtfläche von nur noch 81 statt 107 mm² aufweist und seine Anzahl der Transistoren gegenüber einem „Penryn 6MB“ von 410 auf 274 Millionen sinkt. Statt der bisherigen 24 Wege wurde die Assoziativität des L2-Cache auf 12 Wege reduziert.

Penryn_dieshot
Penryn_dieshot
Penryn 6MB vs. Penryn 3MB
Penryn 6MB vs. Penryn 3MB

Mit dem unteren Bild sollten auch die letzten Zweifel ausgeräumt sein. Der „Penryn 3MB“ bzw. seine Desktop-Version „Wolfdale 3MB“ kommt auch im Core 2 Quad Q9300 zum Einsatz, während alle anderen Quad-Core-Prozessoren der 9000er-Serie aus zwei „Penryn 6MB“ zusammen gesetzt werden. Die Märchen in Foren rund um das Reaktivieren des L2-Caches dürften mit diesen Fakten endgültig der Vergangenheit angehören – denn kommt der Prozessor im M0-Stepping daher, dann ist schlichtweg kein Cache zum Reaktivieren vorhanden.

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