AMD und Intel: Zukünftig bis zu 16 CPU-Kerne?

Wolfgang Andermahr
133 Kommentare

Nachdem das MHz-Rennen bei den Prozessoren schon vor einiger Zeit auf Eis gelegt wurde, konzentrieren sich die beiden Chipspezialisten AMD und Intel völlig auf die Many-Core-Entwicklung – sprich anstatt einen Prozessorkern versucht man so viele wie möglich zu integrieren.

Derzeit angekommen sind die beiden Dauerkonkurrenten bei vier CPU-Kernen, jedoch wurden von beiden Seiten bereits erste Modelle mit sechs Recheneinheiten angekündigt. Die Kollegen von Golem hatten nun die Möglichkeit mit Jochen Polster sowie Hannes Schwaderer, die Geschäftsführer von AMD- beziehungsweise Intel-Deutschland, zu sprechen, die einen kleinen Blick in die Zukunft gewährten. So sind sich beide einig, dass es mittlerweile nicht mehr möglich wäre, ohne weitere CPU-Kerne die Leistung der Prozessoren signifikant zu erhöhen.

Zwar wäre es durchaus noch möglich, die Taktfrequenz bei den Prozessoren zu erhöhen, jedoch würde die Leistungsaufnahme wohl ins unendliche schießen, was beide Hersteller nicht als sinnvoll ansehen, da man so keine energieeffizienten Produkte anbieten könnte. Es sei sinnvoller, die Taktfrequenz gar zu reduzieren um die Leistungsaufnahme zu verringern und stattdessen einen weiteren CPU-Kern einzubauen. Jedoch ist Polster der Meinung, dass nur eine Erweiterung der Kernanzahl keine Lösung ist, da man einen guten Kompromiss aus CPU-Kernen, Architektur und Frequenz finden muss.

Für Hannes Schwaderer steht sogar fest, dass die zukünftige Software deutlich verändert werden muss, da diese ansonsten ab 16 CPU-Kernen nicht mehr richtig skalieren würde. Alleine die Kommunikation unter den Recheneinheiten würde dann zu aufwendig – hier müsste man also sowohl auf der Seite der Softwareentwickler, aber auch auf der Seite der Prozessorenhersteller eingreifen. Auch die Form des Betriebssystems und des Arbeitsspeichers könnten nicht mehr so bleiben, wie sie jetzt sind.