ATis RV770-GPU doch mit 512-Bit-Interface?

Wolfgang Andermahr
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ATis RV770-GPU steht schon in den (noch unbekannten) Startlöchern und dementsprechend gibt es um den Grafikchip immer mehr Gerüchte. Bis jetzt ging man davon aus, dass ATis „Next-Gen-GPU“ wie der Vorgänger RV670 über ein 256 Bit breites Speicherinterface verfügen wird.

Unterstützt wird diese These durch die Vermutung, dass es sich beim RV770 voraussichtlich nur um einen erweiterten RV670 handelt, sprich man erhöht die Anzahl der Recheneinheiten, lässt deren Funktionen aber größtenteils gleich. Dementsprechend passen die Vermutungen mit 96 5D-Shadereinheiten und 32 vollwertigen Textureinheiten (mit eventuell 64 Texture Addressing Units) sowie 16 ROPs gut ins Gesamtbild.

In letzter Zeit vermehren sich aber die Spekulationen, dass der RV770 wie der unglückliche R600-Chip doch über ein 512 Bit breites Speicherinterface verfügen wird. Die Gerüchteküche Fudzilla gießt nun wieder Öl ins Feuer, und behauptet zu wissen, dass die schnellste RV770-Version, die voraussichtlich auf den Namen Radeon HD 4870 hören wird, auf ein 512 Bit breites Speicherinterface setzen wird. Gepaart mit dem wahrscheinlichen GDDR5-Speicher würde die GPU somit über eine beinahe schier unendliche Speicherbandbreite verfügen.

Auch wenn wir dies nicht widerlegen können, halten wir es aus mehren Gründen für unwahrscheinlich, dass die Radeon HD 4870 auf ein 512 Bit breites Speicherinterface setzen wird. Zuerst wäre es für ATi ungewöhnlich, dass aus einer Serie (Radeon HD 4800) nur das Spitzenmodell auf den maximalen Ausbau setzen wird und die kleinere Radeon HD 4850 nicht nur im Takt, sondern auch bei den Ausführungseinheiten kastriert ist. Darüber hinaus würde die Grafikkarte aufgrund des GDDR5-Speichers eine extrem hohe Bandbreite erhalten, mit dem der aufgebohrte RV670 wahrscheinlich aber gar nichts anzufangen wüsste – ähnliches konnte man auf dem R600 beobachten.

Ebenfalls würde ATi die GPU weitaus mehr modifizieren als bis jetzt gedacht. Die 256 zusätzlichen Leitungen müssen bekanntlicherweise auch an die GPU angeschlossen werden, was Platz in Anspruch nimmt und nicht zu der vermutlich kleinen DIE-Größe passt. Wir gehen davon aus, dass der RV770 weiterhin mit einem 256-Bit-Speicherinterface ausgestattet ist. Das 512-Bit-Interface könnte gut von dem von ATi eingesetzten Ring-Bus stammen, der in jede Richtung jeweils 256 Bit breit ist.