QNAP TS-409 Pro im Test: Netzwerkspeicher auf hohem Niveau

 2/12
Frank Hüber
41 Kommentare

Hardware

Wie viele andere NAS-Server setzt auch der TS-409 Pro auf eine integrierte Lösung mit installiertem Embedded-Linux. Er basiert auf dem Marvell 5281 System-on-Chip (SoC), der mit 500 MHz getaktet ist und das Herzstück des Systems bildet. Inwiefern dieser zusammen mit den 256 MB DDR2-RAM und 8 MB Flash-Speicher schnell genug ist, um Daten rasant über die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle zu schicken, werden die Tests zeigen müssen. Darüber hinaus stehen dem Benutzer drei USB2.0-Schnittstellen (1x vorne, 2x hinten) zur Verfügung, um Daten beispielsweise von oder auf externe Festplatten, USB-Sticks oder Kameras zu übertragen, oder um einen Netzwerk-Drucker anzuschließen. Da der QNAP TS-409 Pro in seiner Grundkonfiguration ohne Festplatten ausgeliefert wird, kann der Benutzer selbst entscheiden, welche und wie viele Festplatten er einsetzen möchte. Maximal können vier Terabyte im System untergebracht werden. QNAP bietet als Unterstützung eine Liste mit getesteten Festplatten an, wobei auf dieser Modelle von Samsung gänzlich fehlen, da diese laut QNAP in Taiwan schlicht nicht käuflich zu erwerben sind. Man sucht jedoch nach einem Weg, um künftig auch Festplatten von Samsung in die Kompatibilitätsliste aufnehmen zu können. Problematisch scheinen vor allem einige Modelle von Western Digital, bei welchen der Standby-Modus nicht korrekt umgesetzt wurde, so dass der TS-409 Pro die Festplatten nicht in den Ruhezustand versetzen kann.

Hardware-Spezifikationen
Komponente Ausführung
Prozessor Marvell 5281, 500 MHz
LAN 1x 10/100/1000 Mbit/s
RAM 256 MB DDR2, 8 MB Flash
S-ATA 4x Serial-ATA I/II (bis zu 4 TB)
Netzteil 96 Watt (extern)
USB 3x USB2.0
Umgebungstemperatur 0 – 40 °C
Umgebungsfeuchtigkeit < 95 %
Maße (H x B x T) 188 x 176 x 225 mm
Gewicht ca. 3,0 kg (Leergewicht)

Auf eSATA muss man bei dem TS-409 Pro jedoch komplett verzichten. Neben dem Gigabit-Ethernet-Anschluss sind die drei USB-Ports somit die einzige Verbindung an die Außenwelt. QNAP hat sich dazu entschieden das Netzteil nicht direkt in das System zu integrieren, so dass ein externes Universal-Netzteil mitgeliefert wird, welches von 100 bis 240 Volt arbeitet und am Ausgang 8 Ampere und übliche 12 Volt Gleichstrom liefert, so dass dem System maximal 96 Watt Leistung zur Verfügung stehen. Der Hersteller bescheinigt dem Netzteil einen Wirkungsgrad von über 80 Prozent und eine Mean Time Between Failures (MTBF) von üblichen 50.000 Stunden. Mit Maßen von 167 x 65 x 37 mm besitzt das Netzteil jedoch eine stattliche Größe.

Blick von Außen

Äußerlich erinnert der QNAP TS-409 Pro an einen kleinen Mini-PC, wie man ihn beispielsweise von Shuttle kaufen kann. Als Form-Faktor wählte man einen kleinen Tower, welcher mit Maßen von 188 x 176 x 225 mm (H x B x T) nicht zu groß und nicht zu klein für vier integrierte Festplatten ausfällt. An der Front findet sich neben einem fast die gesamte Fläche einnehmendem Metallgitter, welches aufgeklappt werden kann und hinter welchem sich die Festplatten-Einschübe verbergen, eine LED-Status-Leiste nebst USB2.0-Anschluss mitsamt Kopiertaste und dem Power-Knopf. An den USB-Anschluss lässt sich beispielsweise ein USB-Stick anschließen und durch einen Druck auf die daneben liegende Kopiertaste dessen Inhalt auf die internen Festplatten des QNAP TS-409 Pro überspielen. Der Zielordner und weitere Optionen können dabei vorab vom Benutzer im Web-Interface eingestellt werden. Die LED-Leiste beinhaltet Anzeigen für den USB-Port, den Status des Systems, die vier Festplatten sowie den LAN-Anschluss. Ist ein USB-Gerät angeschlossen, leuchtet die Status-LED für den USB-Port blau. Die System-Status-LED leuchtet bei ordnungsgemäßer Benutzung grün, sind die Festplatten noch nicht initialisiert, so blinkt sie abwechselnd grün und rot. Die vier HDD-LEDs leuchten im Leerlauf-Betrieb grün und beim Zugriff auf eine Platte blinkt die entsprechende LED grün. Die Netzwerk-LED blinkt bei Netzwerkzugriffen orange. Mit diesen Anzeigen erschöpft sich die optisch gelungene Vorderseite des QNAP TS-409 Pro.

An der Rückseite des QNAP TS-409 Pro findet sich der Lüfterauslass des 92-mm-Lüfters, der Stromanschluss für das externe Netzteil, zwei USB2.0-Ports, der Gigabit-Ethernet-Anschluss (RJ45) sowie ein Reset-Taster für das Zurücksetzen der Einstellungen des QNAP TS-409 Pro. Die Anschlüsse des Systems befinden sich alle an einer abgetrennten Abdeckung, welche sich beim Öffnen des Systems als Mainboardschlitten offenbaren wird. An der Unterseite des Towers sind vier große Gummifüße angebracht, welche einen festen und gedämmten Stand liefern. Die Abdeckung des Systems ist an der Rückseite mit fünf Schrauben fixiert. Löst man diese, kann die Abdeckung nach hinten geschoben und nach oben abgehoben werden, so dass sich der Blick ins Innere offenbart.