Microsoft liebäugelt immer noch mit Yahoo

Andreas Frischholz
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Offiziell hat Microsoft keinerlei Interesse mehr an einer Übernahme von Yahoo, zudem ist der Internetkonzern mittlerweile eine Kooperation mit Google eingegangen. Ambitionen scheinen die Redmonder aber immer noch zu haben, sofern Yahoos Führungsriege ausgetauscht werden sollte.

So erklärte Microsofts Konzern-Manager Kevin Johnson gegenüber der Financial Times Deutschland, dass es „in der gegenwärtigen Situation schwer [sei] zu spekulieren, was passieren wird. Dies ist etwas, was Yahoo und Jerry Yang sowie deren Aktionäre und Vorstände klären müssen“. Microsofts Angebot in Höhe von 45 Milliarden US-Dollar wurde von der Konzernspitze Yahoos rund um Vorstandschef Jerry Yang als zu niedrig empfunden und abgelehnt, genauso wie eine Teilübernahme des Suchmaschinengeschäfts durch die Redmonder. Von Beobachtern wurde die ursprüngliche Offerte Microsofts allerdings als durchaus lukrativ eingestuft, weswegen Yang zunehmend in die Kritik geraten ist, woran auch die Zusammenarbeit mit Google nichts ändern konnte. Ein Großaktionär hat derweil angekündigt, Yang auf der Hauptversammlung im August absetzen zu wollen.

Microsoft verfolgt trotz der gescheiterten Übernahme das Ziel, im Segment der Suchwerbung auf lange Sicht den ersten, zumindest aber den zweiten Platz zu erlangen. Erreicht werden soll das Ziel durch eigene Kraft sowie gezielte Zukäufe kleinerer Unternehmen. Außerdem soll das bestehende Markenportfolio vereinheitlicht werden, das Kunden als verwirrend und unübersichtlich empfinden. Microsofts Suchmaschine kann über verschiedene Dienste wie Live.com oder MSN.com aufgerufen werden, für die Zukunft aber soll eine einfachere Lösung angeboten werden. Details dazu nannte Johnson jedoch nicht.

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