ATi Radeon HD 4870 ans Limit übertaktet

Wolfgang Andermahr
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Auch wenn die neue ATi Radeon HD 4870 ohne Zweifel eine schnelle Grafikkarte ist, wollen viele Käufer mittels Übertaktung noch ungenutzte Leistungsreserven aus dem neu gekauften 3D-Beschleuniger heraus holen. Das war bis jetzt aber nicht so ganz einfach.

Zumindest wenn man die richtigen Tools nicht kennt. Denn alle beliebten Werkzeuge zum Übertakten, wie zum Beispiel der RivaTuner oder das ATITool, erkennen die neue RV770-GPU noch nicht, die auf der Radeon HD 4850 sowie der Radeon HD 4870 eingesetzt wird. Dementsprechend starten die Programme gar nicht erst oder bieten nur einen arg reduzierten Funktionsumfang an. Darum haben wir wie auch viele andere Kollegen bei den Launch-Reviews zum Übertakten das treiberinterne Tool des Catalyst Control Center genommen, umso die Frequenzen zu erhöhen.

AMD GPU Clock Tool
AMD GPU Clock Tool

Das CCC erlaubt aus Sicherheitsgründen jedoch nicht das Übertakten bis ans Limit. Stattdessen wird – je nach BIOS mal mehr, mal weniger früh – eine Taktgrenze gesetzt, über die man nicht hinauskommen kann. So ist es dann auch nur selten der Fall, dass Grafikkarten an dieser Grenze scheitern. Allerdings gibt es noch ein weiteres Tool, das schon länger kompatibel zum RV770 ist und die Radeon-HD-4800-Karten ohne Schwierigkeiten modifizieren kann. techPowerUp bietet das „AMD GPU Clock Tool“ in der Version v0.9.8 an, mit dem das Übertakten keine Hürde mehr darstellt.

Übertaktbarkeit – 1600x1200
  • Call of Juarez:
    • HD 4870 - Übertaktet (820/2.100)
      30,7
    • HD 4870 - Standard (750/1.800)
      27,9
  • Clive Barker's Jericho:
    • HD 4870 - Übertaktet (820/2.100)
      42,9
    • HD 4870 - Standard (750/1.800)
      39,2
  • World in Conflict:
    • HD 4870 - Übertaktet (820/2.100)
      72,8
    • HD 4870 - Standard (750/1.800)
      67,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Das CCC setzte bei unserer im Test befindlichen Radeon HD 4870 von PowerColor das Taktmaximum bei 790 MHz (GPU) beziehungsweise bei 2.200 MHz (GDDR5-Speicher) fest. Da die PowerColor-Karte mittlerweile wieder zurück auf dem Weg zum Hersteller ist, musste für diesen Test mit dem neuen Tool ein Exemplar von Palit herhalten, das sich trotz der theoretisch besseren Übertaktungsmöglichkeiten allerdings etwas bockig anstellte. So war bei dem Qimonda-Speicher schon bei 2.100 MHz das Ende der Fahnenstange erreicht, während auf dem PowerColor-Exemplar problemlos 2.200 MHz möglich waren – auch über das CCC.

Immerhin ließ die GPU sich noch ein wenig weiter Übertakten, als es das CCC zulässt. Während dies bei 790 MHz die Grenze setzte, arbeitete der RV770 auf der Palit-Karte noch mit 820 MHz ohne Schwierigkeiten. Die Performancesteigerung fällt somit leicht besser aus. Während die Geschwindigkeit bei der PowerColor-Karte durchschnittlich um etwa fünf Prozent gesteigert werden konnte, sind durch den höheren GPU-Takt nun knapp zehn Prozent mehr Leistung möglich.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.