HLRN-II Supercomputer setzt auf Nehalem-CPUs

Simon Knappe
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Am vierten bzw. zehnten Juli hat die erste Ausbaustufe des neuen Supercomputers HLRN-II vom norddeutschen Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (Uni Hannover, ZI Berlin) den Betrieb aufgenommen. Einem Dokument zufolge soll die für 2009 geplante zweite Ausbaustufe auf Prozessoren aus Intels Nehalem-Generation basieren.

Die aktuelle Ausbaustufe besteht dabei aus zwei baugleichen Systemen an der Universität Hannover und dem Zuse Institut in Berlin. Zum Einsatz kommen in der MMP-Stufe insgesamt 320 Knoten vom Typ Altix ICE 8200EX (ICE+) aus dem Hause SGI. Jeder Knoten ist mit zwei 3,0 GHz Intel Xeon E5472 Quad-Core-Prozessoren (Harpertown) bestückt. Die komplette Ausbaustufe besitzt somit 2.560 Prozessorkerne. Pro Kern stehen zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung – insgesamt somit rund 5,1 Terabyte. Eine weitere SMP-Ausbaustufe kommt mit 44 Knoten zu je zwei Xeon-E5472-Prozessoren und 8 GB Arbeitsspeicher pro Kern daher. Die erreichte Rechenleistung beträgt zusammen ca. 35 TFLOP/s und liegt somit rund sieben Mal höher als beim Vorgängersystem HLRN-I, welches lediglich rund 5,2 TFLOP/s erreicht. In der Top500-Liste der Supercomputer erreicht der HLRN-II immerhin Platz 71.

Die für das dritte Quartal 2009 geplante zweite MMP-Ausbaustufe sieht eine Konfiguration aus 916 Knoten mit je zwei Quad-Core-Prozessoren des Typs Intel Xeon unter dem Codenamen „Gainestown“ (Nehalem-Generation) vor. Dank Hyperthreading können die 7.328 CPU-Kerne an 14.656 Threads gleichzeitig arbeiten. Der Hauptspeicher wird von zwei auf vier Gigabyte pro Kern ausgebaut. Insgesamt stehen somit 29.312 GB Hauptspeicher zur Verfügung. Die Rechenleistung soll dabei von 30,7 auf rund 100 TeraFLOP/s ansteigen. Gerechnet auf die Taktfrequenz, beträgt jene immerhin ca. 3.400 MHz. Für die SMP-Ausbaustufe 2 sind fünf SGI-Server unter dem Codenamen „Ultra Violet“ vorgesehen, die sich aus jeweils 136 Blades je zwei Acht-Kern (16 Threads) Intel-Xeon-Prozessoren mit dem Codenamen „Beckton“ zusammensetzen, welche dank NUMALink 5 zu einem Cluster mit dem gleichen Speicheradressraum zusammen geschaltet sind. Die 2.176 CPU-Kerne liefern eine zusätzliche Rechenleistung von 21,7 TFLOP/s, was einer Taktfrequenz von ca. 2,5 GHz entspricht.

Erst vor wenigen Tagen hatte Dreamworks eine Zusammenarbeit mit Intel auf Basis der kommenden Nehalem-Generation angekündigt. Darüber hinaus steht SGI mit einem Nehalem-System bei der NASA im Rennen und auch Bull, Cray sowie Sun scheinen Intel in Sachen Nehalem zu vertrauen – zum Nachteil von AMD, konnten doch die gerade die Opteron-Prozessoren in den letzten Jahren im Bereich der Supercomputer viele Punkte sammeln.

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