Google speichert IP-Adressen nun 9 Monate

Jirko Alex
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In einem offenen Brief an die EU-Datenschützer, die im April dieses Jahres mit einem Positionspapier an Google herangetreten sind, teilte der Suchmaschinenengigant mit, dass er von nun an IP-Adressen nur noch neun Monate speichern wolle. Bisher sicherte der Konzern diese Daten über 18 Monate lang. Darüber hinaus machte Google jedoch keine Zugeständnisse.

Die Sicherung der IP-Adressen stößt Datenschützern bereits länger auf, da es sich hierbei nach Ansicht dieser um personenbezogene Daten handele. Google folgt dieser Argumentation jedoch nicht und sieht in den Adressen nichts derart Schützenswertes, als dass die Speicherung der IP-Adressen ausgesetzt werden müsse. Der Konzern beharrt darauf, dass die Zugangsdaten dafür notwendig seien, die Qualität und den gewohnten Umfang bei Google-Service-Leistungen zu erhalten. Eine Halbierung des Zeitraums, in dem die IP-Adressen von Google gespeichert würden, sei ohnehin mit einer Einschränkung der Funktionsweise der Google-Systeme verbunden, wie es in Googles 20-seitigem Brief heißt.

In dem Schreiben teilte der Konzern weiterhin mit, dass die Speicherung eines minimalen Satzes persönlicher Daten notwendig sei, um passende Werbung schalten zu können. Google verwendet unter anderem Geolocation-Daten, um Werbung entsprechend des Aufenthaltsortes des Nutzers zu schalten und diesen somit spezifisch ansprechen zu können. Überdies sei man aber bereit, weiterhin mit Datenschützern zusammenzuarbeiten, um ein vertretbares Maß aus Datenschutz und -sicherung zu finden.

Allerdings, so Google weiter, sei die EU nicht für den Konzern zuständig. So befänden sich zwar Serverfarmen des Suchmaschinenegiganten auf europäischem Boden, diese verarbeiten jedoch keine personenbezogenen Daten weiter sondern speicherten diese nur. Auch das Schalten von Werbung erfolge zwar ebenfalls in europäischen Rechenzentren, die Verknüpfung mit personenbezogenen Daten finde aber auf us-amerikanischem Boden statt. Damit gelten die EU-Datenschutzgesetze nicht für die Google-Niederlassungen in der EU, so der Konzern weiter. Man wolle sich dennoch an diese Gesetze halten, wie es heißt, weshalb auch die Verkürzung des Speicherzeitraums von IP-Adressen als gute Geste aufgefasst werden soll.

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