Raubkopien: MS setzt in China auf Rabatte

Sasan Abdi
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China gilt als Land der Raubkopien – und der Softwareriese Microsoft als das hiervon am schlimmsten betroffene Unternehmen. Mit Blick auf die zunehmende Verbreitung illegaler Kopien haben sich die Redmonder nun eine neue Strategie zurecht gelegt.

Diese hat nichts mit Strafverfolgung zu tun sondern bezieht sich auf die lokale Preisstruktur der Microsoft-Produkte. So bietet das Unternehmen in China seit kurzem zum ersten Mal seit über zehn Jahren Sonderangebote an. Diese beziehen sich zunächst nur auf das Office-Paket für Privatkunden sowie die Studentenversion. Statt bisher 700 Yuan (70 Euro) ist die Software nunmehr für rund 200 Yuan (20 Euro) erhältlich. Abgesehen von diesem Preisnachlass sollen weitere in Kürze folgen.

Ob der Schritt tatsächlich helfen wird, dem Problem Herr zu werden, bleibt abzuwarten. Neben der Möglichkeit, die Software illegal über das Internet zu beziehen, besteht in China überdies auch ein florierender Handel mit Software auf physischen Datenträgern. Ob der neue Microsoft-Kampfpreis die rund einen Euro teuren Schwarzmarkt-Angebote ausstechen kann, ist deswegen höchst fraglich.