AMD gewinnt Anteile im Grafikkartenmarkt

Andreas Frischholz
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Nachdem bereits die Verkaufszahlen von x86-Prozessoren im dritten Quartal stärker anstiegen als in vergleichbaren Vorjahreszeiträumen, ermittelten die Marktforscher von Jon Peddie Research ein ähnlich positives Ergebnis für den Grafikchip-Markt.

Weltweit wurden im dritten Quartal 2008 über 111 Millionen Grafikchips verkauft, ein Anstieg um 17,84 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2008. In den letzten drei Jahren lag die Wachstumsrate vom zweiten zum dritten Quartal hingegen im Bereich von rund 12 Prozent. Gegenüber dem Vergleichszeitraum im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der verkauften Einheiten um 22,5 Prozent. Dabei profitiert der Grafikchip-Markt ebenso wie das Prozessorgeschäft von guten Zahlen im Mobile-Segment. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Anzahl der für Notebooks produzierten Grafikchips um 40 Prozent auf nunmehr 49,4 Millionen Einheiten an. Damit erreicht das Mobile-Segment einen Anteil von 44 Prozent am Gesamtmarkt. Der Desktop-Bereich legt dagegen um lediglich 4,7 Prozent zu, womit die Anzahl der verkauften Chips auf 61,9 Millionen ansteigt.

Betrachtet man die Ergebnisse der einzelnen Hersteller, zählen AMD und Intel zu den Gewinnern des letzten Quartals, während Nvidia Federn lassen musste. AMD steigerte gegenüber dem zweiten Quartal den Anteil um 2,5 Prozentpunkte auf nun 20,6 Prozent und liegt damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Intel konnte im Jahresvergleich einen deutlichen Zuwachs verzeichnen, der Marktanteil stieg von 33,4 Prozent im dritten Quartal 2007 auf 49,4 Prozent im letzten Quartal. Nvidia muss stattdessen Verluste hinnehmen, im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres büßten die Kalifornier 3,6 Prozentpunkte ein und gegenüber dem dritten Quartal 2007 sogar 8,6 Prozentpunkte. Zudem verzeichnete Nvidia als einziger der drei großen Hersteller im Jahresvergleich sinkende Absatzzahlen – 33,04 Millionen verkaufte Einheiten im dritten Quartal 2007 zu 30,93 Millionen im dritten Quartal 2008.

Die kleineren Hersteller mussten zum Teil deutliche Einbußen verzeichnen. So verlor beispielsweise VIA/S3 im Jahresvergleich 6,28 Prozentpunkte und kommt nun auf einen Marktanteil von 0,9 Prozent. Damit fällt der taiwanesische Hersteller sogar hinter SiS mit einem Marktanteil von 1,2 Prozent zurück, der sich gegenüber dem dritten Quartal 2007 allerdings auch fast halbierte. Im Notebook-Segment ist weiterhin Intel mit 56,2 Prozent an der Spitze, muss jedoch gegenüber dem zweiten Quartal einen leichten Verlust von 0,9 Prozentpunkten hinnehmen. Leichte Verluste verzeichnete auch Nvidia, belegt mit 21,8 Prozent aber immer noch Rang 2. Nun aber mit AMD im Nacken, deren Anteil stieg um drei Prozentpunkte auf 20,9 Prozent an.

Traditionell fällt das dritte Quartal gut aus, weil die OEM-Anbieter in diesem Zeitraum die Lager für die sogenannte „Holiday Season“ füllen. Dennoch zeigen sich die Analysten erstaunt, dass trotz der Rezessionsängste in Folge der Finanzkrise die Ergebnisse in der Summe außergewöhnlich positiv sind. Für das vierte Quartal prophezeien die Analysten jedoch keine allzu rosigen Ergebnisse, insbesondere in Relation zu dem erfolgreichen dritten Quartal. Das liegt zum einen daran, dass sowohl von AMD als auch Nvidia nach einer Reihe von Neuvorstellungen im Jahresverlauf keine neuen GPUs erwartet werden und die Auswirkungen der Finanzkrise dürften ebenfalls nicht spurlos am Markt vorbeigehen.

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