Micron entwickelt PCIe-SSDs mit über 1 GB/s

Sebastian Pesdicek
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Während manch ein SSD mit Transferraten von über 200 MB/s erstmals nennenswerte Auslastungen für die SATA-II-Schnittstelle (3 Gbit/s) erzeugt, zeigt Micron in einem Blog, dass man an SSDs arbeitet, die über die PCIe-Schnittstelle kommunizieren und mit Transferraten von über 1 GB/s auch entsprechend schnell arbeiten.

Das im Blog veröffentlichte Video stammt von Micron-Mitarbeiter Dean Klein, welcher seinen Kollegen Joe Jeddeloh, Direktor des Entwicklungslabors von Micron, ins Labor begleitet, um sich die Prototypen für die PCIe-Schnittstelle (Codename „Washington“) zeigen zu lassen. Die Demonstration beginnt an einem Server, der mit zwei SSD-Karten bestückt ist. Mit dem Benchmark Iometer zeigt Jeddeloh, dass zwei Karten bei zufälligen Zugriffen auf zwei Kilobyte große Blöcke 200.000 IOPS (Ein- und Ausgaben pro Sekunde) erreichen. Während des Schreibens sollen zwei Karten auf 150.000 bis 160.000 IOPS beziehungsweise eine einzelne Karte auf 80.000 IOPS kommen. Die Transferraten einer Karte sollen bei etwa 800 MB/s liegen.

Gegen Ende der Demonstration zeigt Jeddeloh noch ein Karte, welche technisch die Kombination der beiden zuvor gezeigten Karten darstellt und somit für sich auf mindestens 200.000 IOPS und Transferraten von über 1 GB/s kommen soll. Die hierauf verlöteten Flash-Speicher sind nach ONFI 2.0 aufgebaut. Auf dieser PCIe-x8-Karte werden die Speicherbausteine vom Controller über 16 Kanäle parallel angesprochen. Die im Video genannten Transferraten scheinen sich ausschließlich auf Lesevorgänge zu beziehen. Schreibgeschwindigkeiten sind üblicherweise langsamer. Preise und Termine nennt Jeddeloh keine, beendet die Demo allerdings mit den Worten „coming to you soon“. Während bereits gewöhnliche SATA-SSDs mit einem unattraktiven Preis-pro-Gigabyte-Verhältnis aufwarten, dürften die gezeigten PCIe-SSDs auch in finanzieller Hinsicht neue Maßstäbe setzen.

Micron ist nicht das erste Unternehmen, das mit solch einer Produktstudie an die Öffentlichkeit geht. So stellte das im Juni 2006 in Salt Lake City gegründete Unternehmen Fusion-io bereits vor gut einem Jahr mit dem ioDrive ein ähnliches Konzept mit 800 MB/s und 100.000 IOPS vor. Vergangenen September zeigte Fusion-io auf der Demofall 08 in San Diego den Stand der Entwicklung in Form des ioSAN. Das ioSAN kommt auf 1,5 Gigabyte pro Sekunde mit 200.000 IOPS.

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