OneCare ist tot, es lebe „Morro“

Parwez Farsan
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Zugegeben, ein paar Monate wird es noch dauern. Doch das Ende von Microsofts Anti-Malware-Lösung Windows Live OneCare wurde nun vom Entwicklerteam selbst verkündet. Aus dem Markt mit Sicherheitssoftware zieht Microsoft sich deshalb aber noch lange nicht zurück. So kündigte man zeitgleich einen kostenlosen Ersatz an.

Die unter dem Codenamen „Morro“ entwickelte Anti-Malware-Software soll auf der aktuellen Malware-Engine von Windows Live OneCare basieren aber dabei wesentlich schonender mit den Systemressourcen umgehen und allen Windows-Nutzern kostenlos zur Verfügung stehen. Ziel ist es, auch nicht ganz so leistungsfähige Geräte mit Windows-Betriebssystem, wie zum Beispiel Netbooks, gegen Viren, Spyware, Rootkits, Trojaner und andere Gefahren schützen zu können. Einen schlankeren Client könnte man natürlich auch im Rahmen des bisherigen Modells entwickeln, doch bei der Entscheidung für eine kostenlose Lösung spielte auch Microsofts verstärkter Fokus auf Schwellenländer wie Brasilien, China und Indien eine Rolle. Die Verbreitung von Kreditkarten und anderen Zahlungsmitteln für Abo-Modelle ist dort bei weitem weniger ausgedehnt und würde die Verbreitung einer entsprechenden Software deutlich einschränken. Aber auch in den Industrienationen sei eine Verzögerung bei der Erneuerung von Abonnements festzustellen, so dass nicht jeder Zeit der volle Schutz vor Schadsoftware gewährleistet sei. Zudem seien Trials für den Nutzer verwirrend, da ihm nicht immer klar sei, ob er während des Testzeitraums auch vollkommen geschützt sei.

Als Termin für den Produktstart von Morro nennt Microsoft, passend zum gerüchteweise angepeilten Release von Windows 7, die zweite Jahreshälfte 2009. OneCare soll entsprechend nur noch bis zum 30. Juni 2009 im Handel erhältlich sein. Die Versorgung mit Updates soll aber auf jeden Fall für noch laufende und bis zum Erscheinen von Morro verlängerte Abonnements über den gesamten Zeitraum sichergestellt sein.

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