Intel Atom 330 im Test: Zwei Kerne, vier Threads, mehr Leistung?

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Sebastian Pesdicek
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Fazit

Bei der Bewertung eines Nettop sollte man stets bedenken, dass derart kompakte Systeme oft ein Vielfaches dessen kosten, was man für die Atom-basierten Plattformen zu zahlen hat. Mini-ITX kann schnell zum kostspieligen Merkmal werden. Bei Intels Atom ist dies nicht der Fall – auch nicht mit dem Atom 330 für gut 70 Euro. Doch die gebotene Rechenleistung ist knapp bemessen, wenn auch als ausreichend zu bezeichnen. Nur für HD-Videos hat es auch dieses Mal nicht gereicht. Die Ausstattung ist nicht sehr üppig, doch letzten Endes hält auch diese Nettop-Plattform die nötigsten Anschlüsse bereit. Ein DVI-Anschluss wäre jedoch eine sinnvolle Bereicherung.

ECS Elitegroup P45GC (945GCD-I330)
ECS Elitegroup P45GC (945GCD-I330)

Während man aufgrund des kompakten Mini-ITX-Formfaktors das Preis-Leistungs-Verhältnis gegenüber konkurrierenden µATX-Mainboards wie dem getesteten Gigabyte GA-MA74GM-S2H wohlwollend bewerten sollte, bleibt eindeutig festzustellen, dass ein Nettop keine neuen Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz setzen kann. Im Leerlauf kann die AMD-Plattform spielend mithalten und bietet darüber hinaus durch Ausloten der minimal nötigen Betriebsspannung anders als die Atom-Plattform Potential zur weiteren Optimierung der Leistungsaufnahme. Unter Last ziehen die AMD-Probanden zwar mehr, rechnen aber auch schneller, was einen Mehrverbrauch schnell relativieren kann.

Wer sich für den Mini-ITX-Standard interessiert und mit den Mankos der Nettop-Plattform leben kann, bekommt mit dem Atom 330 eine günstige Lösung für dieses Segment. Der Atom 330 macht im Alltag einen solideren und agileren Eindruck als der Atom 230. In konkreten Anwendungen ist der Vorteil eines zusätzlichen Kerns jedoch relativ klein. Möchte man die Plattform tatsächlich nur für Internet-Anwendungen nutzen, bleibt der Atom 230, insbesondere wenn man auf Windows Vista verzichten möchte, eine Option.

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