GeForce GTX 285 im Test: Nvidia mit sinnvollem Upgrade der schnellsten Grafikkarte

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Wolfgang Andermahr
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Beurteilung

Die GeForce GTX 285 soll den Posten des Vorgängers GeForce GTX 280 übernehmen und dabei alles besser machen. Das Preisniveau soll in etwa identisch sein (was zumindest im Moment der Fall ist – etwa 330 Euro sind für die neue Grafikkarte zu bezahlen). Dennoch soll die Geschwindigkeit höher liegen, um sich von der Radeon HD 4870 mit 1.024 MB und, ebenso wichtig, von der eigenen GeForce GTX 260 mit 216 Shadereinheiten besser absetzen zu können. Darüber hinaus soll die Leistungsaufnahme sinken. Die Bestandsaufnahme:

In 1280x1024 ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung kann sich die GeForce GTX 285 um neun Prozent von der GeForce GTX 280 absetzen, womit man 24 Prozent vor der GeForce GTX 260 216 liegt. In 1680x1050 vergrößert sich der Vorsprung, da die CPU kaum noch ein limitierender Faktor ist. Elf Prozent beziehungsweise 27 Prozent lautet nun der Vorsprung. In 2560x1600 rendert die GeForce GTX 285 zwölf Prozent schneller als die GeForce GTX 280 und 30 Prozent schneller als die GeForce GTX 260 216. Gegen die Radeon HD 4870 X2 hat die Nvidia-Karte zu keiner Zeit eine Chance, deren Preis ist aber auch höher.

Mit den beiden qualitätssteigernden Features ist die GeForce GTX 285 in 1280x1024 neun Prozent schneller unterwegs als die GeForce GTX 280 und 26 Prozent als die kleinere GeForce-Karte. Unter 1680x1050 muss sich die GeForce GTX 280 um zwölf Prozent, die GeForce GTX 260 216 um 28 Prozent geschlagen geben. In der höchsten Auflösung, die nur von 30-Zoll-Displays dargestellt werden kann, liegt die Differenz bei elf Prozent beziehungsweise 34 Prozent.

Asus GeForce GTX 285
Asus GeForce GTX 285

Bei acht-fachem Anti-Aliasing gibt sich die GeForce GTX 285 keine Blöße. Zwar rückt die ATi-Fraktion näher heran, die Nvidia-Karte lässt sich aber nicht die Butter vom Brot nehmen. In 1280x1024 ist die GeForce GTX 285 13 Prozent schneller als die GeForce GTX 280 und noch 22 Prozent flotter als die Radeon HD 4870 1GB. In 1680x1050 sinkt der Vorsprung zur Karte aus dem eigenen Hause auf elf Prozent, die Radeon HD 4870 1GB kann man mit einer um 17 Prozent besseren Renderleistung schlagen.

Das SLI-Gespann der GeForce GTX 285 rendert ebenfalls sehr schnell und skaliert im optimalen Fall im Durchschnitt mit 78 Prozent, was ein sehr guter Wert ist. Die GeForce GTX 295 lässt die SLI-Konfiguration erst ab 1680x1050 mit vier-facher Kantenglättung hinter sich, da vorher selbst unser auf vier GHz übertakteter Quad-Core-Penryn zu langsam ist. Am wohlsten fühlen sich die beiden GeForce-GTX-285-Karten in 2560x1600, wo der größte Vorsprung auf die GeForce GTX 295 anliegt – 30 Prozent. Die Mikroruckler fallen wie auf der GeForce GTX 295 erfreulich gering aus.

Loben muss man Nvidia für die Leistungsaufnahme der GeForce GTX 285 unter Windows. Diese ist aufgrund des Stromsparmechanismus' sowie des 55-nm-Prozesses unter Windows für eine High-End-Karte recht niedrig und man sticht problemlos die Mitbewerber aus. Die eigene GeForce GTX 280 benötigt etwa zehn Watt mehr. Unter Last wandelt sich das Bild allerdings, wobei auch dort die GeForce GTX 285 ein gutes Stück sparsamer als die GeForce GTX 280 ist.

SLI mit GTX 285
SLI mit GTX 285

Bei der Lautstärke hat sich im 2D-Modus leider nichts getan. Dort ist die GeForce GTX 285 immer noch etwas zu laut, da man unerklärlicher Weise den Lüfter dauerhaft mit 40 Prozent drehen lässt. Dies ist zwar nicht störend, aber auch nicht leise. Unter Last bleibt die GeForce GTX 285 etwas ruhiger als der Vorgänger, die GeForce GTX 280. Die Karte wird in etwa gleich laut wie die Radeon HD 4870, was zwar nicht gerade leise, aber gerade noch akzeptabel ist. Jedoch ist auf der GeForce GTX 285 je nach FPS-Bereich ein Spulenfiepen zu vernehmen. Zumindest unsere drei Karten sind davon betroffen. Und unserem Forum zu Folge fiepen beinahe alle 55-nm-Karten von Nvidia. Für die meisten Nutzer scheint das nicht störend, einige ärgern sich aber über das zusätzliche Geräusch.

Fazit

Mit der GeForce GTX 285 hat Nvidia die GeForce GTX 280 überarbeitet, was den Kaliforniern unter dem Strich gut gelungen ist. Insgesamt erwartet den Käufer mit der GeForce GTX 285 sicherlich nicht die spannendste Grafikkarte, aber eine sinnvolle Fortsetzung der GeForce GTX 280, die in fast sämtlichen Bereichen besser ist. Bei gleichem Preis wäre die neue Karte auf jeden Fall vorzuziehen, doch viele Händler haben den Preis der GeForce GTX 280 bereits gehörig angepasst – 50 Euro weniger sind drin. Und auch Konkurrent ATi hat mit der Preissenkung der Radeon HD 4870 X2 für mehr Wettbewerb gesorgt, als es Nvidia lieb sein kann. Sie kostet gerade mal 35 Euro mehr und bietet meistens eine spürbar bessere Leistung.

Doch im Gegensatz zu Nvidia hat ATi das Problem der Mikroruckler noch nicht angegangen, weswegen eine Radeon HD 4870 X2 im Endeffekt manchmal langsamer ist, als es auf dem Papier eigentlich aussieht. Zudem fehlt einem die Möglichkeit, CUDA-Programme oder GPU-PhysX auszuführen, wobei der Mehrnutzen zurzeit noch eine Nischenerscheinung ist.

Der Käufer hat also die Wahl zwischen einer recht teuren, dafür aber guten GeForce GTX 285 mit kleinen Nachteilen, sowie einer schnelleren und nur minimal teureren, dafür aber mit dem Mikroruckler-Problem behafteten Radeon HD 4870 X2. Wenn der Preis der GeForce GTX 285 in den nächsten Tagen noch etwas fällt, oder der Käufer lieber eine in mehr oder weniger allen Spielen problemlosen Betrieb bevorzugt, fällt unsere Tendenz zurzeit abschließend eher zu Gunsten der Nvidia-Karte aus. Für wen die Mikroruckler eine untergeordnete und absolute Geschwindigkeit eine übergeordnete Rolle spielen, der setzt auf ATis Dual-GPU-Karte. Oder darf es am Ende gar der nun günstigere Vorgänger, die GeForce GTX 280, sein?

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