Prozessormarkt bricht um 17 Prozent ein

Volker Rißka
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Im vierten Quartal 2008 hat die Wirtschaftskrise im IT-Sektor voll zugeschlagen. Das traditionell stärkste Quartal für alle Unternehmen war für die Prozessorhersteller 2008 kein rosiges. Sowohl Intel als auch AMD mussten starke Einbußen bei der Verkaufszahlen verzeichnen, wie die Zahlen der Marktforscher von IDC zeigen.

Im Vergleich zum dritten Quartal 2008 wurden in den letzten drei Monaten des Jahres 2008 17 Prozent weniger Prozessoren verkauft, was einen Rückgang von 11,4 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres bedeutet. Auch sonst verheißen die Analysen nichts Gutes. Demnach soll die Krise mindestens bis zum Sommer anhalten. Schwer wird es dabei in erster Linie für AMD. Während man im Desktop-Segment die Marktanteile annähernd halten konnte und nur 0,4 Prozent an den Konkurrenten Intel abgeben musste, der insgesamt 73,9 Prozent Marktanteil besitzt, verlor AMD vor allem erneut im Server- und Notebook-Segment. Im Server-Bereich knöpfte Intel AMD weitere 2,5 Prozent ab und steht bei 88,1 Prozent Marktanteil, im mobilen Markt hat AMD aktuell keine Alternative zum Atom-Prozessor von Intel.

Dieser kleine Prozessor ist es laut der Pressemeldung von IDC, der allein ein völliges Abrutschen des Marktes verhindert hat. Ohne die Prozessoren für Netbooks von Intel und VIA wäre der Markt im vierten Quartal nicht nur um 11,4 Prozent sondern gar um 21,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgerutscht.

AMD hat in in diesem Bereich der Netbooks nichts zu bieten und bekam das im Jahr 2008 deutlich zu spüren. Insgesamt verlor man im Notebook-Markt im Jahr 2008 mehr als 30 Prozent und steht nur noch bei 12,1 Prozent Marktanteil. Intel hat sich erwartungsgemäß den größten Teil davon einverleibt und steht mit 87,1 Prozent Marktanteil bei Mobilprozessoren als eindeutiger Marktführer fest. Doch selbst VIA konnte AMD Marktanteile abnehmen und hat seinen Anteil am mobilen Markt mit zuletzt 0,8 Prozentpunkten mehr als verdoppelt.

Betrachtet man den Gesamtmarkt, hatte Intel im vierten Quartal 2008 einen Marktanteil von 81,9 Prozent, was im insgesamt schrumpfenden Markt einen Anstieg von 1,1 Prozent bedeutet. AMD kommt nach einem Verlust von 0,9 Prozent noch auf 17,7 Prozent aller ausgelieferten x86/x64-Prozessoren, VIA verharrt bei 0,4 Prozent. Für das gesamte Jahr 2008 bedeutet dies, dass Intel 2,9 Prozent von AMD abgenommen hat und mit 80,3 Prozent im Handel die deutliche Oberhand besitzt. AMD verlor im Jahr 2008 insgesamt sogar 3,1 Prozent Marktanteil und stellte insgesamt noch 19,2 Prozent aller Prozessoren für den Markt bereit. VIA konnte sich leicht verbessern und kommt schlussendlich auf einen Marktanteil von 0,4 Prozent im Jahr 2008.

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