Elf Bundesländer bieten Internet-Wachen

Andreas Frischholz
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In elf Bundesländern können Bürger derzeit per Internet Straftaten wie Diebstahl oder Betrug anzeigen, lediglich Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen bieten diesen Web-Service noch nicht an. Zuletzt hat Sachsen eine zusätzliche Internetwache eingerichtet, die seit Januar dieses Jahres online ist.

Einer der Vorreiter ist Nordrhein-Westfalen, wo seit der Einführung im Jahr 2004 mehr als 130.000 Online-Strafanzeigen gestellt wurden - allein 2008 rund 35.000. Nach dem Amoklauf von Emsdetten hat die NRW-Polizei ihr Internetangebot um eine Seite ergänzt, auf der Ankündigungen von Gewalttaten im Internet gemeldet werden können. Bislang gingen auf diese Weise rund 4.400 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Solche Mitteilungen können auch bei den meisten anderen Internetwachen hinterlassen werden.

Ausführliche Erklärungen zu den wichtigsten Elementen einer Anzeige und Informationen zur weiteren Bearbeitung stehen bei allen Onlinewachen bereit. Eingehende Nachrichten werden automatisch an die zuständigen Dienststellen weitergeleitet. Die Absender erhalten eine Bestätigung über den Empfang. Eine Rechtsbelehrung weist zudem auf Pflichten und Folgen hin.

Die Zahlen stammen aus einer Erhebung des Branchenverbandes Bitkom. Dessen Präsident August-Wilhelm Scheer erklärte, wer „Straftaten anzeigen möchte, muss das auch im Internet können“ und forderte, dass alle Bundesländer möglichst bald eine Internetwache anbieten sollten. Wichtig sei zudem eine möglichst intuitive Bedienung der Internetseite und der Online-Formulare. Einen Notruf über die Rufnummer 110 ersetzen die Online-Anzeigen aber nicht.

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