Microsoft mit rückläufigem Gewinn

Andreas Frischholz
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Auch an Microsoft geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei: Im vergangenen Quartal brach der Gewinn um ein Drittel auf knapp drei Milliarden US-Dollar ein, während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um sechs Prozent fällt und nunmehr bei 13,65 Milliarden US-Dollar liegt.

Somit bleibt der Umsatz erstmals in der Geschichte des Unternehmens unter dem Ergebnis des Vorjahresquartals, hinzu kommen Abschreibungen in Höhe von 420 Millionen US-Dollar auf Investitionen sowie Belastungen von 290 Millionen US-Dollar aufgrund des Abbaus von 5.000 Stellen innerhalb des Konzerns. Anfang dieses Jahres haben die Redmonder angekündigt, erstmals in der Firmenhistorie Mitarbeiter zu entlassen, wovon 1.400 sofort betroffen waren.

Die Analysten nahmen die Zahlen dennoch positiv auf, da man zuletzt mit einem noch schwächeren Ergebnis gerechnet hatte. Davon abgesehen habe Microsoft bereits mit Stellenabbau auf die Wirtschaftskrise reagiert und noch im Laufe dieses Jahres soll Windows 7 das unpopuläre Windows Vista ablösen und so den Marktanteil der Redmonder stabilisieren. Finanzchef Chris Liddell erwartet allerdings, dass die Schwächen zumindest noch bis in das nächste Quartal hinein anhalten.

Microsoft leidet insbesondere darunter, dass Endverbraucher und Firmenkunden aufgrund der Wirtschaftskrise die Ausgaben für aktuelle Technik zurückgefahren haben. Des Weiteren hat laut den Marktforschern von Gartner der PC-Absatz um 6,5 Prozent nachgelassen, wodurch automatisch auch weniger Windows-Betriebssysteme abgesetzt wurden. Zudem kämpft Microsoft im Bereich der derzeit populären Netbooks mit starker Konkurrenz durch das alternative Betriebssystem Linux.

In der für das Betriebssystem Windows verantwortlichen Client-Sparte fiel der Umsatz sogar um 16 Prozent auf 3,4 Milliarden US-Dollar, während der Gewinn um 19 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar fällt. Im Online-Bereich sinkt der Umsatz um 14 Prozent auf 721 Millionen Dollar und der Verlust fällt mit 575 Millionen US-Dollar mehr als doppelt zu hoch wie im Vorjahresquartal aus. Dieses Ergebnis dürfte zum Teil auf den schärfer werdenden Konkurrenzkampf mit Google zurückzuführen sein, allerdings hat man zuletzt wieder Gespräche mit Yahoo aufgenommen und könnte so die eigene Position im lukrativen Online-Geschäft stärken.

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