Qimonda: Rettung durch russischen Fonds?

Andreas Frischholz
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Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet in der aktuellen Ausgabe über eine mögliche Rettung des angeschlagenen Dresdner Werks des Chip-Produzenten Qimonda, für den Anfang des Monats ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

Die Rettung soll ein russischer Staatsfonds übernehmen, den derzeit die Insolvenzverwaltung sowie die sächsischen Staatsregierung mit intensiven Bemühungen für einen Einstieg gewinnen wollen. Der sächsische Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) hat bereits in der vergangenen Woche mit Russlands Premierminister Wladimir Putin über das Projekt gesprochen. Zu einem Einstieg sollen sich die Russen Insidern zufolge aber nur bereit erklären, wenn sich der deutsche Staat ebenfalls mit einem nennenswerten Anteil beteiligt – dieser soll bei zehn Prozent liegen, so die Gerüchteküche.

Einen direkten Einstieg stand die Staatskanzlei bislang kritisch gegenüber, allerdings wird für die Emissäre die Zeit so langsam knapp, da die finanzielle Existenz der Auffanggesellschaft – in der sich momentan die 2.450 Qimonda-Mitarbeiter befinden – nur bis zum Sommer gesichert ist. Läuft diese Frist ab, müsste die Insolvenzverwaltung mit dem Verkauf von Patenten und Unternehmensteilen beginnen. Die Verhandlungen mit chinesischen Investoren werden dagegen nach dem aktuellen Stand als „unspezifisch“ eingestuft.