AMD gewinnt Anteile im schrumpfenden Markt

Volker Rißka
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Gemäß der letzten Studie der Marktforscher von IDC ist der Markt für x86-Prozessoren weiter deutlich geschrumpft, gegenüber dem ersten Quartal 2008 verbucht das erste Quartal 2009 sogar einen Umsatzrückgang von 25,1 Prozent. Bei nahezu stabilen Prozessorpreisen konnte eigentlich nur AMD leichte Gewinne verzeichnen.

Insgesamt wurden im ersten Quartal 2009 65 Millionen Prozessoren ausgeliefert, was einem Rückgang von 13 Prozent entspricht. AMD konnte im gesamten Markt die Anteile auf nun 22,3 Prozent verbessern – ein Plus von 4,6 Prozent. Intels Marktanteil sank im gleichen Zeitraum um satte 4,7 Prozent.

Endlich sind die neuen Phenom-II-Prozessoren da angekommen, wo sie AMD erwartet hat. Im Desktop-Geschäft konnte der Hersteller seinen Marktanteil um 3,9 Prozent auf nun 29,8 Prozent verbessern. Intel rutschte im gleichen Gebiet auf nun noch genau 70 Prozent ab. Geht man nach den reinen Stückzahlen, sieht es für AMD wegen durchschnittlich günstigerer Preise für CPUs sogar noch besser aus. Da konnte der Hersteller einen Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2008 verbuchen, Intel lieferte im gleichen Zeitraum 16 Prozent weniger Desktop-Prozessoren aus.

Interessant sind auch die Zuwachsraten im mobilen Bereich. Hier konnte AMD sogar noch mehr als im Desktop-Segment, nämlich 4,7 Prozent, hinzugewinnen und steht jetzt bei 15 Prozent Marktanteil. Die Verluste von 4,6 Prozent sind bei Intel auf die deutlich gesunkene Nachfrage nach Atom-Prozessoren – minus 33 Prozent – zurückzuführen. Die Atom-CPUs machen insgesamt 21 Prozent aller ausgelieferten Mobilprozessoren aus, wegen des geringen Preises tragen sie aber nur 6,5 Prozent zum Umsatz bei. Intels Dominanz in dem mobilen Markt bleibt aber mit 84,3 Prozent weiterhin offensichtlich, auf VIA entfallen die restlichen 0,7 Prozent.

Einzig und allein das wohl größte Zugpferd, in dem zudem die größten Margen für die Unternehmen erreichbar sind, bleibt für AMD ein harter Brocken – das Servergeschäft. Gegen die neuen Xeon 5500 auf Basis des Nehalem ist in dem aktuellen Portfolio von AMD trotz des erst späten Nehalem-Starts zum Ende des ersten Quartals 2009 noch kein Kraut gewachsen. Deshalb verbucht die Serversparte von AMD einen weiteren Rückgang um 1,2 auf gerade noch 10,7 Prozent Marktanteil. Intel steht mit 89,3 Prozent Marktanteil im Serversegment aktuell wie ein Fels in der Brandung. Abhilfe dürfte da erst die Einführung des Sechs-Kerners Istanbul von AMD schaffen, der zum Juni erwartet wird.