Halbierung der SSD-Preise in diesem Jahr?

Norman Dittmar
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In den letzten Monaten hat sich viel getan auf dem recht jungen Markt für Solid State Drives auf Basis von MLC-Speicher. Durch die Einführung von SSDs mit Indilinx-Controller konnte die Lücke zwischen den enttäuschenden und vergleichsweise günstigen Produkten mit dem JMicron-Controller JMF602 und Intels leistungsstarken SSDs zum Premiumpreis endlich geschlossen werden.

Viele Hersteller wie OCZ, Supertalent, G.Skill oder auch Patriot haben entsprechende Produkte in ihrem Portfolio. Auch Samsung hat einen neuen Controller auf den Markt gebracht, welcher unter anderem in der hauseigenen Serie mit der Bezeichnung PB22-J, der OCZ Summit sowie der Corsair P256 zum Einsatz kommt.

Nun interessiert den Kunden vor allem eines – der Preis. Viele unserer Mitglieder sind zwar von der Leistung aktueller SSDs begeistert, ziehen einen Kauf aufgrund des hohen Preis pro Gigabyte aber noch nicht in Erwägung. Das könnte sich noch in diesem Jahr ändern. IM Technology, ein Joint Venture von Intel und Micron, produziert bereits seit der Jahreswende Flash-Chips im 34nm-Verfahren. Samsung und Toshiba haben letzten Monat mit der Auslieferung ihrer 32nm MLC-Chips begonnen. Durch die kleinere Fertigung sinken die Produktionskosten für die Flash-Hersteller enorm. Dadurch könnte der Flash-Preis noch in diesem Jahr um 30-40% fallen. Außerdem werden Solid State Drives im 2,5" Format mit einer Kapazität von einem Terabyte möglich.

Des Weiteren arbeitet der Hersteller JMicron an einem neuen NAND-Flash-Controller für den Einsatz in Solid State Drives. Der Chip trägt die Bezeichnung JMF612. Erste Samples sollen zur Computex Anfang Juni vorgestellt werden. Die Massenproduktion wird voraussichtlich im Juli beginnen. Nachdem der JMF602 aufgrund der "Stotter-Probleme" und schlechten Performance für eine Enttäuschung gesorgt hatte und zum Teil zu dem Gerücht beitrug, dass SSDs auf Basis von MLC-Speicher grundsätzlich schlechte zufällige Schreibraten bieten würden, möchte JMicron nun wieder ein konkurrenzfähiges Produkt anbieten, welches sich vor allem gegen die aktuellen Controller von Indilinx und Samsung beweisen muss. Der JMF612 nutzt wie der Indlinx-Controller acht Kanäle für den Zugriff auf den Flash-Speicher. Zu den Features gehören Native Command Queuing (NCQ), 128-bit-AES-Verschlüsselung, sowie die Unterstützung von 256 MByte DRAM-Cache (DDR und DDR2). Des Weiteren steht ein USB-2.0-Interface zur Verfügung, welches für Firmware-Updates oder den Datentransfer genutzt werden kann.

Wie sich der Preis im Vergleich zur Konkurrenz verhält, ist bisher nicht bekannt. Durch den zusätzlichen Wettbewerb könnten die Preise für SSD-Controller etwas fallen, was vor allem bei den Solid State Drives mit kleinen Kapazitäten (bis 128GB) eine entscheidende Rolle spielt. In Verbindung mit den neuen Flash-Chips, welche in 32 bzw. 34nm hergestellt werden, könnte der Preis für SSDs demzufolge in 2009 noch bis zu 50 Prozent sinken.