Nubert nuBox 311 im Test: Die etwas andere Versuchung

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Jirko Alex
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Technische Daten

Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern macht Nubert sinnvolle und realistische Angaben zu den eigenen Lautsprecherserien. Dabei hält man sich nicht nur mit den Belastbarkeiten der Lautsprecher auf – eine maximale Verstärkerleistung fehlt bei dem passiven System aus naheliegenden Gründen ohnehin – sondern beziffert auch den Frequenzgang genauer. Das ist sehr löblich und soll auch an dieser Stelle Erwähnung finden.

Daten der Nubert nuBox 311
Aspekt Realisierung
Konstruktionsprinzip Zwei-Wege-Lautsprecher
Abmaße
Satelliten
27 x 17 x 24/25,4 cm H x B x T
(ohne/mit Stoffrahmen)
Brutto-Volumen 11 Liter
Treiber-Bestückung 25-mm-Gewebekalotte
14,5-cm-Tiefmitteltöner
Nennbelastbarkeit 100 Watt
Impedanz 4 Ohm
Frequenzgang 63-22.000 Hz ±3 dB
Preis 278 Euro/Paar
(auch einzeln zu erwerben)

Neben einigen Daten, die für den Endverbraucher nur von zweitrangigem Interesse sind – etwa das Gehäusevolumen oder die genauen Abmaße – äußert sich Nubert auch zum Frequenzverlauf der kleinen nuBox. Dieser deckt mit einer unteren Grenzfrequenz von 63 Hertz und einer annähernd linearen Kennlinie bis hoch zu 22 kHz ein beachtliches Spektrum mit minimaler Abweichung von maximal 3 dB ab. Das bedeutet, dass der Großteil des hörbaren Frequenzspektrums ohne nennenswerte Abweichungen in der Lautstärke wiedergegeben wird. Einzig im Frequenzkeller fehlt es der Kompaktbox an dem letzten Tiefgang. Mehr ist bei der Gehäuse- und Chassisgröße aber auch kaum denkbar und bleibt den deutlich größeren Standboxen oder Subwoofern vorbehalten.

Vollkommen inbegriffen im linearen Frequenzgang ist vor allem der Mitteltonbereich, der vor allem für die Stimmenwiedergabe aber auch satteren Instrumentalklang sehr wichtig ist. Gerade hier patzen übliche PC-Lautsprecher, weshalb die Wiedergabe am Computer in der Regel (eine Ausnahme ist etwa das Edifier S2000) flach und leblos im Vergleich zu richtigen Hifi-Komponenten wirkt. In diesen Bereichen kann die Nubert-Box punkten, zumindest auf dem Papier.

Auffälligkeiten

Wer eine moderne Kompaktbox kennt, wird sich nicht über die schwäbische nuBox 311 wundern. In einem Detail zeigt sich aber ziemlich deutlich, wie sehr der Hersteller daran orientiert ist, die beste Klangerfahrung für den Hörer herauszuholen. So kann die Wiedergabe der nuBox 311 begrenzt beeinflusst werden, wobei ab Werk vor allem ein Kippschalter auf der Gehäuserückseite auffällt. Dieser erlaubt es dem Nutzer, die Klangfarbe des Lautsprechers im Hochtonbereich zu verändern. Zu Wahl steht eine seidigere und luftigere Darstellung, bie der die Höhenwiedergabe im Gegensatz zur nach rein linearen Maßstäben korrekteren Darstellung verändert wird, sowie der normale, lineare Modus. Während der lineare Modus bereits dem Namen nach klangtreu bleibt, nimmt auch die luftigere Stellung keine derartigen Anstrengungen vor, in kreischenden Höhen zu versinken. Auch audiophile Hörer müssen vor der Zweit-Stellung des Kipp-Schalters also keine Angst haben und können ihr durchaus eine Chance einräumen.

Die Klangfarbe der nuBox kann per Kippschalter verändert werden
Die Klangfarbe der nuBox kann per Kippschalter verändert werden

Darüber hinaus bietet Nubert ein besonderes Leckerli für interessierte Käufer an: Über ein spezielles ABL-Modul kann der Frequenzgang der nuBox 311 (und anderer Lautsprecher) derart erweitert werden, dass die untere Grenzfrequenz der Kompaktbox bei 46 Hz (-3 dB) liegt. Das entspricht schon fast dem Niveau guter PC-Subwoofer! Es ist allerdings ein Modul je Lautsprecherpaar notwendig. Mit einem Stückpreis von 189 Euro ist es zudem nicht gerade günstig und bleibt damit wohl eine Investition für jene, die das Maximale aus den kleinen Lautsprechern herausholen wollen. Für diesen Test wurde nicht auf ein ABL-Modul zurückgegriffen.