Zotac IONITX-A im Test: Intels Atom lernt dank Nvidia Ion das Fliegen

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Wolfgang Andermahr
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Beurteilung

Unser Zotac IONITX-A-Mainboards mit Dual-Core Atom N330 hat sich gegen die Intel ohne größere Schwierigkeiten durchsetzen können. Bei den altbekannten Schnittstellen wie USB und SATA zeigt der Intel-Chipsatz zwar noch keinerlei größere Schwächen und kann mit dem Ion gut mithalten. Punkten kann das Zotac IONITX-A jedoch erstmals durch die eSATA-Schnittstelle, die bei Intel nicht vorhanden ist. Dasselbe gilt für den Netzwerkcontroller: Während Zotac einen 1.000-Mbit-Controller verbaut, belässt es Intel bei 100 Mbit.

Einen riesigen Sprung macht das IONITX-A dank der integrierten GeForce 9400M in Spielen. Während auf dem G945-Chipsatz nicht an 3D-Anwendungen zu denken ist, kann der Ion einige Spiele bei (teils stark) reduzierten Details in einer niedrigen Auflösung wie 1.024x768 flüssig wiedergeben. In die Nähe der 30-FPS-Marke kommt man unter Verzicht auf Ansprüche an die Grafikqualität oft.

Ebenso demontiert der Ion-Chipsatz den G945 in der Disziplin der Videowiedergabe. Mit einem Single-Core-Atom und dem Intel-Chipsatz ist an ein 1080p-Video nicht mehr zu denken, während es mit dem Ion keine Probleme geben sollte. Der größere Vorteil ist allerdings eine sichtbar bessere Bildqualität, sowohl bei DVDs als auch bei HD-Filmen. Zudem punktet das Zotac IONITX-A mit der Möglichkeit, Blu-rays abzuspielen, was mit dem G945 nicht möglich ist. Passend dazu kann man den Ton ohne ein zusätzliches Kabel über den HDMI- oder den DVI-Ausgang (Dual-Link) wiedergeben, inklusive HD-Tonformat (als LPCM) von Blu-rays.

Zotac IONITX-A
Zotac IONITX-A

Einen weiteren Sieg fährt das IONITX-A in der Disziplin der Leistungsaufnahme ein, unabhängig davon, ob sich der Rechner im Idle-Zustand oder unter Last befindet. Selbst bei einer 3D-Anwendung ist der Energieverbrauch der Ion-Plattform geringer als auf dem Intel-Modell. Im Gegensatz dazu sind die Temperaturen zwar höher. Probleme gab es während längerer Lastphasen aber nicht.

Die meisten bis jetzt aufgezählten Vorteile gelten primär für den Ion-Chipsatz von Nvidia und sind so in jedem Ion-Produkt zu finden. Aber auch Zotac hat eine solide Arbeit abgeliefert, da das IONITX-A beinahe durchweg zu gefallen weiß. Die Anschlüsse sind zahlreich, so fehlt weder eSATA, DVI noch HDMI. Genügend normale SATA-Anschlüsse sind vorhanden und das Layout an sich zeigt keine größeren Schwachstellen. Wireless-LAN, zwei Speicher-Slots und das externe Netzteil runden die Ausstattung ab.

Vor allem letzteres ist dabei ein kleines Highlight, da ein externes Netzteil beim IONITX-A nicht benötigt wird. 90 Watt sowie drei SATA-Stromstecker werden maximal bereit gestellt. Falls man das externe Netzteil nicht benötigt oder über alte Laufwerke verfügt, wird Zotac das IONITX-A auch ohne Netzteil und dafür mit einem 24-Pol-Stromstecker ausliefern. Die Ausstattung ist, bis auf das fehlende WLAN-Modul, identisch.

Fazit

Der Ion-Chipsatz zeigt der Intel-Konkurrenz, wo der Hammer hängt. Er bietet eine spürbar höhere 3D- und Video-Performance, mehr Features wie eSATA, moderne Anschlüsse wie HDMI und eine niedrigere Leistungsaufnahme. Nicht vergessen darf man die Unterstützung von CUDA, die selbst bei der GeForce 9400 ein Vorteil sein kann. Und sogar Windows 7 läuft auf dem Ion annehmbar.

Zotac hat mit dem IONITX-A um den Chipsatz herum ein gutes Mainboard gebaut, das zu überzeugen weiß. Die Ausstattung stimmt, das BIOS passt (einzig die bei 3-Pin-Lüftern nicht funktionierende Lüftersteuerung stört) und das externe Netzteil ist eine sehr gute Idee. Dadurch ist die unverbindliche Preisempfehlung für das IONITX-A mit 169 Euro zwar etwas hoch, man darf aber nicht vergessen, dass man ansonsten nur noch eine Festplatte, einen optischen Datenträger sowie den Arbeitsspeicher benötigt.

Ohne Frage, die Intel-Mainboards sind klar günstiger, allerdings auch deutlich schwächer in der Leistung, den Features und der Leistungsaufnahme. Deswegen ziehen wir das Zotac IONITX-A dem Intel-Lager ohne Zweifel vor, da der Gesamteindruck einfach runder ist. Wer sich einen günstigen Rechner zusammenschrauben möchte und auf eine hohe Leistung verzichten kann, erhält mit dem IONITX-A und dem Ion-Chipsatz von Nvidia ein gelungenes Produkt.

Zotac IONITX-A (Nvidia Ion)
  • Gelungenes Layout
  • Einige Spiele bei niedriger Qualität flüssig
  • Gute Videoqualität
  • Blu-ray-kompatibel
  • CUDA
  • Niedrige Leistungsaufnahme
  • Externes Netzteil mitgeliefert
  • Preis aufgrund von Netzteil recht hoch, aber fair
  • Lüftersteuerung funktioniert nur bei 4-Pin-Lüfter

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