Werden acht GByte Arbeitsspeicher Standard?

Volker Rißka
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In einem kleinen Interview hat sich Corsairs CEO bereits Mitte April zu den Aussichten der Speicherbranche bis zum Jahresende und auch darüber hinaus geäußert. Er erwartet, dass noch in diesem Jahr die bekannten Dual-Channel-Kits von Arbeitsspeicher bei durchschnittlich acht GByte ankommen.

Die ganze Geschichte wird wiederum in Zusammenhang mit Windows 7 gebracht, was die leichte Form des Déjà-vu hervor bringt. Bereits vor dem Start von Windows Vista war immer wieder davon ausgegangen worden, dass ein Run auf die Speichermodule einsetzen würde. Bis heute ist davon jedoch nichts eingetreten; ganz im Gegenteil, Arbeitsspeicher ist durch die massive Überproduktion bereits seit Monaten so günstig wie nie.

Andy Paul von Corsair erwartet aber, dass sich bei Windows 7 gleich von Beginn an mehr Leute für die 64-Bit-Version entscheiden und die Vorteile der Speicheradressierung jenseits der 3 GB zu Nutze machen. Deshalb sollen bis zum Jahresende neue Kits mit zwei Module und je 4 GB auf dem Markt sein. Interessanterweise bietet Corsair – aber auch die Konkurrenz – selbst so etwas noch gar nicht (in größeren Mengen) an, die Hersteller hatten zuletzt den Fokus auf die Triple-Channel-Kits für Intels Core i7 gesetzt, normalerweise in einer Größe von insgesamt 6 GB. Paul erwartet, dass die Enthusiasten auf bis zu 12 GByte Speicher aufrüsten werden, während der Mainstream-Markt auf bis zu 8 GByte zusteuert.

Ob die sehr optimistischen Einschätzungen sich letztendlich so schnell umsetzen, wird sich zeigen müssen. Aktuell sind im Mainstream-Markt trotz niedriger Preise noch nicht einmal 4 GByte RAM zum Standard geworden, was jedoch häufig dem 32-Bit-Windows in die Schuhe geschoben wird. Sollte sich bei Windows 7 der Trend zum 64-Bit-System durchsetzen, könnte von den Aussagen von Corsairs CEO aber das eine oder andere Wort zutreffen. Dies dürfte aber wohl kaum zum Ende des Jahres geschehen, sondern eine ganze Weile länger in Anspruch nehmen.