Edifier S330D und S530D im Test: Zwei Fäuste für ein Halleluja

 7/7
Jirko Alex
357 Kommentare

Fazit

Edifier S330D
Edifier konnte in den bisherigen Tests stets quasi fehlerfrei durch den Parcours navigieren und bewies, dass Produkten aus Fernost mitunter zu Unrecht ein schlechter Ruf anhängt. Qualitativ, preislich und klanglich sortierten sich die Chinesen jedenfalls in der Upper Class der PC-Systeme ein. Auch dieses Mal machen das Edifier S330D sowie das S530D dem Hersteller keine Schande. Perfekt durchkonstruiert sind sie jedoch nicht.

Im Falle des Edifier S330D darf man sich über ein in der Preisklasse überaus ehrliches Set freuen, das nicht mit einem Krawallhochton und Bumm-Bumm-Bass auf sich aufmerksam macht, sondern in beiden Disziplinen auf Beherrschtheit setzt. Angesichts der Größe sowohl der Satelliten als auch des Subwoofers muss es sich nicht verstecken, über die physischen Grenzen der Konstruktion kommt es aber nicht hinaus. Das schafft aber auch kein anderes Soundsystem dieser Größenordnung, weshalb das Edifier S330D durchaus zu den Sahnestückchen im Preisbereich um 90 Euro zählt. Als besondere Eigenheit kann es die zwei analogen und zwei digitalen Eingänge vorweisen, die die Lautsprecher deutlich von der sonst üblichen Kost abheben. Leider lassen sich gerade diese Eingänge nicht über die Kabelfernbedienung durchschalten, sodass eine etwaige Wahl über das An- und Abstecken der Kabel erfolgt. Hier sollte Edifier noch einmal ansetzen. Selbst mit einer so schlichten – aber eleganten – Kabelfernbedienung wäre es ohne große Mühe möglich gewesen, die Wahl der Eingänge etwa durch einen Druck auf den Drehregler möglich zu machen.

Ebenfalls nicht frei von Tadel ist der Standby-Verbrauch, den man nicht oft genug betonen kann. Zwar verbraucht das Set im Ruhemodus weniger als im Betrieb, mit über sechs Watt wird aber noch zu viel aus der Steckdose gezogen. Wer sich an diesen Unzulänglichkeiten nicht stört, der erhält im Ganzen dennoch ein sehr konkurrenzfähiges System, das qualitativ mindestens auf der Höhe der Konkurrenz ist und diese weithin auch im Klang schlägt. Deutlich mehr Sound gibt es aber für etwas mehr Geld.

Edifier S330D
  • homogen abgestimmt
  • guter Hochtonbereich
  • zahlreiche Anschlussmöglichkeiten
  • zu hoher Standby-Verbrauch
  • Audio-Eingang kann nicht ausgewählt werden
  • schwacher Mitteltonbereich
  • Bass etwas kraftlos


Edifier S530D
Dieses Mehr an Klangqualität findet man etwa in Form des Edifier S530D wieder. Dieses Lautsprechersystem punktet insbesondere mit sehr ausgewogenen Satelliten, die auch für eine gute Portion Mitteltonbereich nicht zu schwach sind, und einer insgesamt überaus homogenen Wiedergabe. Der Subwoofer passt gut ins Gesamtbild und kann sich durchaus gut in Szene setzen, wenngleich an die teils brachialen Leistungsmöglichkeiten eines Edifier S730D oder S550 nicht zu denken ist. Für den Schreibtisch plus/minus fünf Meter reicht es aber – und für diese Preisklasse auch.

Überaus positiv fallen einmal mehr die analogen sowie digitalen Eingänge auf, die quasi für jeden etwas bieten sollten. Anders als beim Edifier S330D kann man beim größeren Bruder auch per Kabelfernbedienung durch die Eingänge schalten, was lästiges Aus- und Einstecken überflüssig macht. Unverständlich ist jedoch, weshalb man nicht auch über die ebenfalls beiliegende Funkfernbedienung durch die Quellen schalten kann. Gewiss genügt das kleine Stück, um die häufigsten Aufgaben einer Fernbedienung – das Ein- und Ausschalten sowie die Pegelsteuerung – wahrzunehmen, zu mehr ist sie dann aber wirklich nicht nütze.

Zudem muss auch beim Edifier S530D ein zu hoher Standby-Verbrauch beklagt werden, der insbesondere heutzutage nicht mehr hingenommen werden sollte. Darüber hinaus handelt es sich bei dem Set aber um ein quasi fehlerfreies Stück Technik, mit dem der Hersteller erneut für zufriedene Käufer sorgen dürfte.

Edifier S530D
  • sehr homogenes Klangbild
  • potente Satelliten
  • vergleichsweise gut ausgeprägter Mitteltonbereich
  • zahlreiche Audio-Eingänge
  • Kabel- und Funkfernbedienung
  • zu hoher Standby-Verbrauch
  • Funkfernbedienung spartanisch ausgestattet

Tagesaktuelle Preise:

Schlussbemerkung

Wir sind uns völlig darüber im Klaren, dass ohne hochwertige Messtechnik und schalloptimierte Räumlichkeiten, wie die großen Audio-Zeitschriften-Labore sie besitzen, keine absolut objektiven, messtechnisch optimierten Tests durchgeführt werden können, bilden uns aber ein, ein halbwegs geschultes Gehör zu besitzen, um ebenfalls aussagekräftig testen zu können. Unser Soundcheck soll dem geneigten PC-Audio-Freak dabei helfen, ein für Ihn geeignetes Lautsprecher-System zu finden und in dazu einladen, eine kleine Reise in die große Welt der audiophilen Genüsse zu unternehmen. Nicht mehr und nicht weniger.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.