Tape Out von „Sandy Bridge“ bereits erfolgt?

Volker Rißka
76 Kommentare

Intels Prozessorgenerationen und die zugrunde liegende Architektur besitzen immer Codenamen, die meist Jahre vorher bekannt sind. Nachdem „Nehalem“ als Nachfolger des „Penryn“ eingeführt wurde und mit „Westmere“ die zweite Ausbaustufe der Nehalem-Generation in den Startlöchern steht, folgt als nächstes „Sandy Bridge“.

Die gesamte Namensgebung basiert auf Intels Tick-Tock-Modell. Dieses sagt immer abwechselnd eine neue Architektur voraus, die in der nächsten Genration in einen kleineren Fertigungsschritt übergeht. Aktuell ist Nehalem die neue Architektur, Westmere wird der Schritt von der 45-nm- zur 32-nm-Fertigung. Eine neue Architektur kommt also wieder nach Westmere, und dies genau wird Sandy Bridge. Diese Neuerung wird Ende 2010 fertig sein, Prozessoren sollen Anfang 2011 verfügbar werden.

Intels 32-nm-Prozessor „Sandy Bridge“?
Intels 32-nm-Prozessor „Sandy Bridge“?

Geht es nach den französischen Kollegen von CanardPC haben die ersten Muster des neuen Prozessors bereits die Labore verlassen und Anfang Juni das Tape Out hinter sich gebracht. Der erste Prozessor der Sandy-Bridge-Generation wird sich wieder auf den Mainstream-Markt fokussieren, dort aber vier statt zwei Kerne anbieten. Angeblich sind Taktfrequenzen von etwa 3,0 bis 3,8 GHz (mit Turbo) im Gespräch, die TDP des ersten Prozessors im A0-Stepping soll nur bei 85 Watt liegen. Sandy Bridge wird genau da weitermachen, wo Clarkdale Anfang 2010 beginnt. Statt zwei gibt es dann vier Kerne für den Massenmarkt, die integrierte Grafikeinheit wird optimiert und fortan statt in 45 auch in 32 nm gefertigt, was unter anderem höhere Taktfrequenzen gestattet. Neben klassischen vier Kernen ist auch das SMT wieder mit von der Partie, auch der Turbo-Modus soll weiterhin Verwendung finden. Neu an Board ist AVX, die Advanced Vector Extension. Während die Mainstream-Version auf 8 MByte L3-Cache vertrauen kann, der wie bei den Nehalem-Prozessoren ein Shared Cache ist, soll es auch Prozessoren der neuen Serie mit bis zu 16 MByte L3-Cache geben – eine Meldung, die bereits vor einem Jahr die Runde machte. Parallel zu den Vierkernern wird es jedoch auch neue Prozessoren mit zwei oder gar acht Kernen mit dann 4 oder 16 MByte L3-Cache geben – die neue Architektur wird über kurz oder lang in allen Bereichen eingesetzt.

Als Sockel soll weiterhin der in Kürze mit den Lynnfield eingeführte LGA1156 dienen. Die Speicheranbindung wird auf den Standard DDR3-1600 aufgestockt. Um alle Features der neuen Prozessorgeneration und damit verbunden auch deren Grafikkerns zu unterstützen, dürfte jedoch ein weiterer Chipsatz nötig werden, was jedoch noch nicht genauer definiert ist. Hierbei steht unter anderem die DirectX-11-Kompatibilität auf der Liste.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!