Was bringt L3-Cache bei AMD?: Sechs Megabyte können verdammt viel sein

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Volker Rißka
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Test

Beim Testsystem gibt es keine Überraschungen. Es handelt sich komplett um das für Prozessoren genutzte System, alle Benchmarks und Tests sind identisch. Die Auskopplung dieser Benchmarks dient, wie Eingangs vermeldet, nur der Betrachtung über die Auswirkung des L3-Caches. Dafür haben wir uns einen Phenom II X2 545 und einen Athlon II X2 250 geschnappt, die beide mit 3,0 GHz takten. Beginnen wollen wir jedoch mit den Cache- und Speichertests von SiSoft Sandra, die für jeden im Prozessor verbauten Cache ein Ergebnis ausgeben.

Bildvergleich: Athlon II X2 vs. Phenom II X2

Während im Bereich des L1-Cache die Werte nahezu gleich auf liegen, bietet der geringere L2-Cache des Phenom II X2 bereits einen leicht höheren Datendurchsatz. Zum Schluss kommt dann natürlich noch der L3-Cache hinzu, doch was der theoretische Datendurchsatz in der Praxis bedeutet, darüber gibt der Benchmark freilich keine Auskunft. Ohne viele Worte zu verlieren, zeigen wir deshalb folgend gleich das Endergebnis unserer kompletten Untersuchungen auf und gehen dann auf einige Details ein.

Abschließendes Rating
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      98,8
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      98,5
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      92,5
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      89,4
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
"Die drei Einzel-Ratings im Vergleich"

Doch wo liegen die größten Unterschiede und wo wird das Fehlen vom L3-Cache nicht bemerkt? Nicht bemerkbar macht sich das Fehlen des L3-Caches beim Konvertieren von Musik, auch beim Umwandeln von Videos sind keine nennenswerten Unterschiede festzustellen. Beim Packen mit WinRAR gewinnt der Phenom einige Sekunden, die er jedoch bei POV-ray und TrueCrypt quasi wieder hergeben muss. Im Office-Bereich ist das Duell zwischen Athlon II und Phenom II mit zwei Kernen also nahezu ausgeglichen.

Bei den Spielen sind jedoch sehr markante Unterschiede zu bemerken, aber fast nur, wenn man diese ohne Details und zugleich in niedriger Auflösung ansieht.

Company of Heroes – 800x600 low Details
  • Durchschnitt:
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      456
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      385
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      382
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      340
  • Minimum:
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      176
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      150
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      147
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      142
  • Maximum:
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      768
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      674
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      663
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      551
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
Far Cry 2 – 1280x1024
  • Durchschnitt:
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      69,56
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      69,40
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      64,61
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      59,92
  • Minimum:
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      53
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      52
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      44
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      40
  • Maximum:
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      95
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      95
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      94
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      91
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
Weitere markante Ergebnisse der Spiele-Test

Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, offenbaren sich bei den beiden Dual-Core-Prozessoren Performanceunterschiede von bis zu 34 Prozent (bei den Minima und Maxima sogar noch mehr) – ein Wert, mit dem wir vorab auch nicht gerechnet haben. Da dieser Wert jedoch kein Einzelfall ist (siehe Klapptext) und die Prozessoren aus der gleichen Serie mit höherem oder niedrigerem Takt dieses Ergebnis nicht nur einmal bestätigen, haben wir damit anscheinend die Achillesverse der Athlon-II-Prozessoren gefunden. Wird die Auflösung dann jedoch auf ein normales Niveau von 1.280 x 1.024 Bildpunkten geschraubt und zudem auf qualitätssteigernde Mittel zurückgegriffen, setzt die Limitierung der Grafikkarte langsam ein. Trotzdem sind immer noch Unterschiede von bis zu zehn Prozent sichtbar.

Leistungsaufnahme – Komplettes System
  • Volllast:
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      158
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      184
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      216
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      227
Einheit: Watt (W)
Leistungsaufnahme – Komplettes System
  • Idle:
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, kein L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      102
    • Phenom II X2 545, 3,00 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR3-1333, AMD 790FX
      106
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, 6 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      110
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, 4 MByte L3-Cache, DDR2-1066, AMD 790FX
      112
Einheit: Watt (W)
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.