Braidwood-Support für „Intel 5 series“ gestorben?

Volker Rißka
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Mit den neuen Intel-Chipsätzen der „5 series“ wollte der Branchenführer auch die bereits unter dem Codenamen „Braidwood“ bekannte Technologie einführen. Dafür sollte auf Mainboards mit den Chipsätzen P57, H57 und Q57 ein kleiner zusätzlicher Slot bereitgestellt werden, der ein Speichermodul fassen kann. Laut Medienberichten wurde das Projekt auf Eis gelegt.

Bei Braidwood handelt es sich im Prinzip um Flash-Speicher, der in Verbindung mit der „ONFI“-2.0-Schnittstelle (Open NAND Flash Interface) steht, die pro Kanal eine Übertragungsrate von 133 MB pro Sekunde erlaubt. Im Zusammenspiel mit der Intel Rapid Storage Technologie und entsprechender Firmware können so häufige Datenzugriffe auf einen schnellen Flash-Speicher zwischengespeichert werden, sodass bei Bedarf ein schnellerer Zugriff im Vergleich zu einer normalen Festplatte möglich ist. Beispielsweise soll so der Boot-Vorgang um einige Sekunden beschleunigt werden können, aber auch diverse Zugriffe auf die Festplatten eines Systems und deren darauf vertretenen Anwendungen liefen im Rahmen der Vorführung auf der Computex Anfang Juni deutlich flinker.

Intel „Braidwood“ – Flash-Speicher auf Mainboards

Der Branchendienst DigiTimes berichtet, dass man aufgrund von Softwareproblemen auf die Implementierung verzichten wird. Sollte sich dies wirklich bewahrheiten, wären einige der noch erscheinenden Chipsätze deutlich in ihren Fähigkeiten beschnitten, vor allem was die Unterscheidung untereinander angeht. Der P57-Chipsatz wird dann beispielsweise kaum noch als aufgewerteter P55 durchgehen, ähnlich sieht es beim H57 zum H55 aus. Einen Kommentar von Intel zu nicht angekündigten/vorgestellten Produkten gibt es natürlich nicht, so dass erst das Jahr 2010 zeigen wird, ob es Braidwood gibt oder nicht.