Kommt ATis RV870 mit 384-Bit-Interface?

Wolfgang Andermahr
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Speicherbandbreite gehört bei modernen Grafikkarten zu den wichtigsten Eigenschaften, die bei einer neuen Generation verbessert werden müssen. Und vor allem mit dem aufkommenden GPU-Computing nimmt diese weiter an Bedeutung zu.

Dementsprechend führte Nvidia mit der GeForce 8800 GTX erstmals ein 384 Bit breites Speicherinterface ein, nachdem man zuvor eine längere Zeit bei einem 256-Bit-Derivat stecken geblieben war. ATi konterte zwar gar mit einem 512-Bit-Interface auf der Radeon HD 2900 XT, ruderte mit den nachfolgenden Karten aber direkt wieder zurück. Auf der Radeon HD 4870 konnte man das Interface durch hoch getakteten GDDR5-Speicher kompensieren.

Die Next-Gen-GPUs, zumindest der RV870, wird sicherlich erneut auf GDDR5-Speicher setzen, der voraussichtlich etwas höher als auf den Radeon-HD-4000-Modellen taktet. Dennoch kann man die Frequenz nur noch bedingt erhöhen, da es einen viel schnelleren Speicher nicht gibt und die höchste Ausbaustufe sehr teuer wäre. Passend dazu ist in Asien das Gerücht aufgetaucht, dass ATis RV870 mit einem 384-Bit-Interface ausgestattet sein wird.

Dies mag auf den ersten Blick etwas merkwürdig erscheinen, würde aber das Problem der nicht genügend steigerbaren Speicherbandbreite für ATi lösen. Denn so könnte man auf den schnellsten, verfügbaren GDDR5-Speicher verzichten, was nicht nur die Kosten, sondern auch die Verfügbarkeit erhöhen würde, und dennoch die Speicherbandbreite auf dem RV870 massiv steigern. Zudem soll es am 10. September einen „Pre-Launch“ geben, wobei es dort voraussichtlich keine Grafikkarten für die Allgemeinheit geben wird.