Ballmer stellt Windows 7 bei BMW in München vor

Jan-Frederik Timm
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Knapp zwei Wochen vor dem weltweiten Start von Windows 7 hat Microsoft am Mittwochvormittag zur Vorstellung des jüngsten Redmonder Sprösslings nach München eingeladen. Gastgeber war der bayerische Automobilkonzern BMW, dessen Chief Information Officer Karl-Erich Probst zusammen mit Microsoft-Chef Steve Ballmer kräftig die Werbetrommel für das neue Windows-7-Betriebssystem rührte.

Die Wahl des Gastgebers fiel auch deshalb auf BMW, weil das Unternehmen zu den zahlreichen Wirtschaftsvertretern gehört, die eine Migration zu Windows Vista bewusst vermieden und stattdessen bis vor kurzem auf Windows XP gesetzt haben. Bereits seit einigen Wochen arbeiten einige BMW-Mitarbeiter nun mit Windows 7. Ob dies, wie Probst behauptet, auf Eigeninitiative einiger Angestellter des Konzerns zurückzuführen gewesen ist, darf in Anbetracht des Marketing-Charakters des Microsoft-Events in München allerdings bezweifelt werden. Der IT-Chef von BMW sieht den Grund für die starke Nachfrage in dem neuen XP-Modus, der zeitgleich mit der Veröffentlichung von Windows 7 zum Download bei Microsoft bereit stehen wird.

Doch Steve Ballmer weiß, dass sich die Vorbehalte, die viele Unternehmen gegen den Einsatz von Windows Vista hegen, nicht allein durch künstliche Abwärtskompatibilität beseitigen lassen, weshalb er im Gegensatz zu seinem BMW-Kollegen auch die Effizienz in Betrieb und Verwaltung der Rechner in den Vordergrund stellte. „Mit Windows 7 sparen Unternehmen je Computerarbeitsplatz und Jahr 70 bis 100 Euro an Verwaltungskosten“, so Ballmer. Zahlreiche Automatisierungsmöglichkeiten sowie verbesserte Fehlerbehebung und Remote-Unterstützung sollen dazu beitragen. Probleme, die im Windows-7-Alltag auftreten, ließen sich auf diese Weise kostengünstig aus der Ferne, „wenn nicht sogar vom Anwender selbst“ lösen.

Ob Microsoft bei den Unternehmenskunden tatsächlich eine Lanze für Windows 7 hat brechen können, bleibt abzuwarten. Erst Anzeichen deuten allerdings darauf hin. Bei den Privatanwendern scheint das neue System im Gegensatz zu Windows Vista bereits vor der eigentlichen Veröffentlichung gut anzukommen. Diesen Schluss lassen jedenfalls unsere ComputerBase-Statistiken zu, die seit einigen Wochen einen starken Anstieg der unter Windows 7 surfenden Besucher verzeichnen – stärker als es im vergleichbaren Zeitraum rund um den Releasetermin von Windows Vista der Fall gewesen ist.

Browser-Statistik ComputerBase
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Wir danken Benjamin Beckmann
für das Einsenden dieser Meldung!