Deutsche Verleger uneins über Google

Andreas Frischholz
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Im Gegensatz zum Konfrontationskurs von Medienmogul Rupert Murdoch legen deutsche Zeitungsverleger Google gegenüber eher ein zwiespältiges Verhältnis an den Tag, ergibt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger. Derzeit suchen die Führungskräfte der Verlage noch nach dem richtigen Umgang mit dem Internetriesen.

Auf einer Fachtagung in Berlin diskutierten Verleger, Chefredakteure und Geschäftsführer, wie man von Google profitieren könne und an welchen Stellen das Unternehmen aus Mountain View zur Gefahr werden kann. Nach Ansicht der Verlagsberaterin stellt es für viele Verlage ein zweischneidiges Schwert dar, auf das man gut Acht geben müsse. Bei einer Umfrage unter 200 Entscheidern aus Zeitungsverlagen sehen 71 Prozent der Befragten in Google sowohl einen Partner als auch eine Bedrohung, da der Internetkonzern zwar einerseits für durchschnittlich für mehr als 50 Prozent des Website-Traffics verantwortlich ist, andererseits aber einen Konkurrenten im Anzeigenmarkt darstellt. Dagegen sehen neun Prozent der Befragten Google als Partner, während der Suchmaschinenanbieter von 14 Prozent einzig als Bedrohung wahrgenommen wird.

Allerdings haben 63 Prozent der Befragten den Webauftritt für Suchmaschinen optimiert, 21 Prozent planen es für die Zukunft. Lediglich eine Minderheit verzichtet auf eine entsprechende Optimierung, da man die Abhängigkeit vor den Suchmaschinen befürchtet. Im Bereich der Werbevermarktung attestieren zwei Drittel der Verleger Google eine positive Rolle, da der Dienst AdSense am häufigsten zur Vermarktung von Restplätzen und anderem Inventar genutzt wird. Darüber hinaus sehen mehr als die Hälfte der Verleger in Suchwortwerbung die zukünftig von Anzeigenkunden am meisten geforderte Werbeform.