Core i5-661 „GMA“: Intels integrierte Grafik ist nicht schnell genug

 14/14
Wolfgang Andermahr
175 Kommentare

Fazit

Wozu Intels Clarkdale-Prozessor im klassischen Sinn in der Lage ist, haben wir bereits in einem ausführlichen Launch-Review geklärt. Die integrierte Grafikeinheit haben wir dabei absichtlich außen vor gelassen, da deren genauere Betrachtung den Artikel nur unübersichtlich gemacht hätte. Das haben wir an dieser Stelle nun nachgeholt.

Größere Wunder sind von der integrierten Grafikeinheit natürlich nicht zu erwarten. Alleine schon deswegen nicht, da sich an der Architektur gegenüber dem Vorgänger nicht viel geändert hat. Die Performance macht allerdings einen guten Schritt nach vorne, denn immerhin 48 Prozent mehr Leistung gegenüber dem Vorgängermodell sind möglich. Obwohl es nicht dazu reicht, an eine GeForce-9300-Platine von Nvidia mit einem schwächeren Prozessor (Intel Core 2 E8600) heran zu kommen (diese ist immer noch 20 Prozent schneller), sind viele Spiele mit stark reduzierten Details recht flüssig wiederzugeben. Anmerken müssen wir allerdings, dass der Core i5-661 der einzige Prozessor ist, dessen GPU so schnell ist. Die anderen Exemplare takten niedriger!

Intel H55 - Anschlüsse
Intel H55 - Anschlüsse

Wenn auf dem Rechner ab und zu einmal gespielt werden soll und niedrige Details ausreichen (für mehr ist eine integrierte Grafikeinheit auch gar nicht in der Lage), empfehlen wir nach unserem Test trotz einiger positiver Überraschungen weiterhin den Griff zu einem älteren Prozessor und einem GeForce-9300-Chipsatz. Dabei spielen die höhere Geschwindigkeit der Nvidia-GPU und die bessere Bildqualität (Anti-Aliasing möglich, anisotrope Filterung um Klassen besser) nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sind die GeForce-Treiber einfach um ein Vielfaches ausgereifter, denn von sechs ausgesuchten Spielen liefen auf dem dem GeForce 9300 alle anstandslos – und nicht nur vier wie auf dem GMA HD.

Falls Spiele aber keine Rolle spielen und die Grafikeinheit auf einem Clarkdale-Prozessor primär für einen HTPC und somit für die Blu-ray-Wiedergabe gedacht ist, macht man mit einem entsprechenden Core-i5- oder Core-i3-Prozessor und einem kompatiblem Mainboard nichts falsch. Denn die Bildqualität auf Blu-rays ist ordentlich und in der Praxis nicht schlechter als die auf einer GeForce 9300. Die CPU-Entlastung des Grafikchips funktioniert genauso gut.

Ein großes Plus für die Intel-Plattform ist nicht nur der stärkere Prozessor sondern auch die Möglichkeit, eine HD-Audiotonspur (egal ob Dolby TrueHD oder DTS-HD) mittels Bitstream an einen externen Receiver weiterzuleiten, der die Audiodaten dann decodiert. Von dem GMA HD abgesehen, ist dazu einzig und alleine die Radeon-HD-5000-Serie von ATi in der Lage. Intels Stärken mit dem Clarkdale liegen also primär in der Videowiedergabe.

Intel Core i5-661 GMA HD (Grafikeinheit)
  • Brauchbare Performance
  • Gute Blu-ray-Wiedergabe
  • HD-Audio mittels Bitstream möglich
  • Niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
  • GeForce 9300 in Spielen immer noch schneller
  • Teils enorme Bugs durch fehlerhafte Treiber
  • Derzeit kein Multi-Monitor-Betrieb möglich

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!