Internetnutzer lehnen personalisierte Werbung ab

Jirko Alex
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In einer aktuellen Studie wurden 120.000 Internetnutzer zu personalisierter Online-Werbung und persönlichen Produktempfehlungen in Online-Shops gefragt. Hierbei stellte sich heraus, dass zwar ein Großteil der Befragten diese Art der Werbeform wahrnimmt, sie allerdings selten gutheißt.

Die Ergebnisse der Studie teilte das Beratungsunternehmen Fittkau & Maaß gestern mit. Demnach gaben rund 52 Prozent der Studienteilnehmer an, mindestens ein Mal wöchentlich personalisierte Werbung wahrzunehmen. Individuell zugeschnittene Shopangebote werden von etwa 45 Prozent der Befragten regelmäßig ausgemacht. Dabei werden die Werbeformen teilweise durchaus als sinnvoller erachtet. Etwa jeder Dritte Studienteilnehmer fand es etwa interessant, zu den eigenen Interessen Passendes zu sehen (bezogen auf personalisierte Produkte in Online-Shops). Etwa 29 Prozent der Befragten sind durch Online-Shop-Produktvorschläge bereits auf Produkte aufmerksam geworden und beinahe ebenso viele (27,6 Prozent) halten personalisierte Produktangebote grundsätzlich für sinnvoll. Personalisierte Werbung auf Webseiten wird unter derselben Fragestellung oft kritischer bewertet.

Persönliche Einstellung gegenüber modernen Werbeformen
Persönliche Einstellung gegenüber modernen Werbeformen

Das zeigt sich auch bei der Frage nach der persönlichen Einstellung gegenüber den Werbeformen. Etwa die Hälfte der Befragten steht personalisierter Online-Werbung demnach ablehnend gegenüber; bei individuellen Produktvorschlägen ist es etwa jeder vierte. Nur etwa sechs (personalisierte Online-Werbung) beziehungsweise 15 Prozent (individuelle Produktvorschläge) stimmen den Werbeformen jeweils zu. Die Hauptgründe für diese Ablehnung liegen in Datenschutzbedenken (54 bis 62 Prozent je nach Werbeform) und dem Gefühl, beobachtet zu werden (rund 51 bis 63 Prozent Ablehnung).

Gründe für die Bedenken gegenüber der jeweiligen Werbeform
Gründe für die Bedenken gegenüber der jeweiligen Werbeform

Für die Zukunft sieht das Beratungsunternehmen die Gefahr, dass die Ablehnung gegenüber den Werbeformen durch die Internetnutzer zukünftig zunehmen könnte. Werbetreibende müssten daher eine Gratwanderung vollziehen, die auch die Nutzerakzeptanz beachtet und nicht nur die gesteigerten Profite durch personalisierte Werbung im Sinn hat.