Radeon HD 5830 im Test: Abgespeckte AMD-Grafikkarte ist zu langsam

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Wolfgang Andermahr
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Technische Daten

Radeon
HD 5770
Radeon
HD 5830
Radeon
HD 5850
Radeon
HD 4890
GeForce
GTX 275
Logo ATi Radeon Graphics klein ATi Radeon Graphics klein ATi Radeon Graphics klein ATi Radeon Graphics klein Nvidia GeForce
Chip RV840/Juniper RV870/Cypress RV870/Cypress RV790 GT200b
Transistoren ca. 1,04 Mrd. ca. 2,15 Mrd. ca. 2,15 Mrd. ca. 959 Mio. ca. 1,4 Mrd.
Fertigung 40 nm 40 nm 40 nm 55 nm 55 nm
Chiptakt 850 MHz 800 MHz 725 MHz 850 MHz 633 MHz
Shadertakt 850 MHz 800 MHz 725 MHz 850 MHz 1.404 MHz
Shader-Einheiten
(MADD)
160 (5D) 224 (5D) 288 (5D) 160 (5D) 240 (1D)
FLOPs (MADD/ADD) 1.360 GFLOP/s 1.792 GFLOP/s 2.090 GFLOPS 1.360 GFLOPS 1.011 GFLOPS
ROPs 16 16 32 16 28
Pixelfüllrate 13600 MPix/s 12800 MPix/s 23200 MPix/s 13600 MPix/s 17724 MPix/s
TMUs 40 56 72 40 80
TAUs 40 56 72 40 80
Texelfüllrate 34000 MTex/s 44800 MTex/s 52200 MTex/s 34000 MTex/s 50640 MTex/s
Shader-Model SM 5 SM 5 SM 5 SM 4.1 SM 4
Hybrid-CF/-SLI X X X X X
effektive Windows
Stromsparfunktion
X
Speichermenge 1.024 MB GDDR5 1.024 MB GDDR5 1.024 MB GDDR5 1.024 MB GDDR5 896 MB GDDR3
Speichertakt 2.400 MHz 2.000 MHz 2.000 MHz 1.950 MHz 1.134 MHz
Speicherinterface 128 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit 448 Bit
Speicherbandbreite 76800 MB/s 128000 MB/s 128000 MB/s 124800 MB/s 127008 MB/s

Die Radeon HD 5830 basiert wie schon der große Bruder Radeon HD 5850 auf der RV870-GPU, die AMD in der Öffentlichkeit gerne „Cypress“ nennt. Damit wird der Rechenkern im modernen und schwer zu beherrschenden 40-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt und bringt satte 2,15 Milliarden Transistoren auf die Waage.

Gegenüber der GPU auf der Radeon HD 5850 ist die auf der Radeon HD 5830 allerdings künstlich beschnitten. So sind auf der Radeon HD 5830 nur noch 14 vollwertige SIMD-Einheiten von deren 20 übrig geblieben. Das hat zur Folge, dass der Käufer insgesamt auf 224 5D-Shadereinheiten zurückgreifen kann. Auf der GPU sind 1.120 ALUs aktiviert, die pro Takt ein MADD (Multiply-ADD) berechnen können. AMD spricht deswegen gerne von 1.120 Stream Processing Units, da sich diese Zahl besser vermarkten lässt.

Pro SIMD-Einheit gibt es ein Texturcluster. Auf dem teildeaktivierten RV870 sind also noch 14 Texturcluster, die jeweils über vier vollwertige Textureinheiten verfügen, vorhanden. Die 56 Texture Mapping Units, kurz TMUs, können pro Takt ein Pixel adressieren und texturieren.

Wie bei der Radeon HD 5670 setzt ATi bei der Radeon HD 5830 auf die flexible Architektur der RV800-Generation. Denn so sind auf dem 3D-Beschleuniger nur 16 Raster Operation Units, ROPs, aktiv. Der RV870 verfügt eigentlich über 32 ROPs, wovon immer vier in einem ROP-Cluster zusammengefasst sind. Und zwei ROP-Cluster sind gewöhnlicherweise jeweils an einen 64 Bit breiten Speichercontroller angeschlossen. Da es auf der Radeon HD 5830 eben nur 16 ROPs und somit nur vier ROP-Cluster gibt, könnte nun vermutet werden, dass das Speicherinterface auf 128 Bit halbiert worden ist. Diesbezüglich können wir aber Entwarnung geben, da es immer noch vier 64-Bit-Controller – und somit ein 256-Bit-Interface – gibt.

Die GPU der Radeon HD 5830 taktet mit 800 MHz, während der 1.024 MB große GDDR5-Speicher mit runden 2.000 MHz angesteuert wird. Die maximale Leistungsaufnahme der Karte liegt laut Hersteller bei 175 Watt, während eine schnellere Radeon HD 5850 auf niedrigere 151 Watt kommt. Wahrscheinlich verwendet ATi bei der Radeon HD 5830 RV870-GPUs von „schlechterer Qualität“ als bei einer Radeon HD 5850 (wobei dies bezüglich der Funktionalität keinen Unterschied macht), weswegen AMD die Spannung erhöhen muss, um die 800 MHz erreichen zu können. Unter Windows soll der 3D-Beschleuniger noch 25 Watt aus der Leitung ziehen (HD 5850: 27 Watt).

RV870-GPU
RV870-GPU
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