Gamerheadsets im Test III: Das große Finale mit Mehrkanal-Headsets

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Jirko Alex
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Detailbetrachtung

Saitek Cyborg 5.1

Das Saitek Cyborg 5.1 befindet sich mit einem Straßenpreis von etwa 55 Euro noch im gemäßigten, wenn auch nicht übermäßig günstigen Preisbereich. Auf den ersten Blick fallen die mit schwarzem Klavierlack überzogenen Ohrmuscheln auf, die an das eDimensional AudioFX Pro 5.1 aus dem ersten Teil der Headset-Testserie erinnern. Bei weiterer Betrachtung stellt sich dabei aber kein derart minderwertiges Gefühl ein wie beim eDimensional-Headset. So sind die Übergänge vom Plastik der Ohrmuscheln hin zur Polsterung sehr sauber. Die Stoffpolsterung ohne zusätzlichem Überzug in Lederoptik oder Vergleichbarem wirkt zwar schlicht, aber auch nicht billig, wie es bei übertriebenem Materialeinsatz der Fall sein kann. Solide wirkt auch das Kopfband des Kopfbügels, das eine saubere Naht aufweist und tadellos mit den Seitenteilen des Bügels verbunden wurde.

Saitek Cyborg 5.1

Neben diesen durchaus brauchbaren haptischen und optischen Eindrücken gibt es allerdings auch Kritikpunkte: Die Gabeln, in denen die Ohrmuscheln aufgehängt sind, bestehen sichtbar nur aus hohlem Plastik, das einseitig offen ist. Dies kommt dem Qualitätsempfinden nicht entgegen, wenngleich diese Stellen auch nicht wirklich bruchgefährdet sind. Auch das Mikrofon, speziell dessen Kapsel, wirken eher schlicht. Seinen Zweck kann es wohl erfüllen, Saiteks Cyborg 5.1 wirkt insgesamt aber eher mäßig denn hochwertig verarbeitet. Gleichwohl gibt es wieder ein Gimmick, das wohl den jungen Computerspieler ansprechen soll: Im Betrieb leuchtet ein Cyborg-Logo in jeder der Ohrmuscheln. Ob das notwendig oder hübsch ist, sei jedem selbst überlassen. Als Ablenkung vom eher ernüchternden Gesamteindruck taugt es wohl. Dafür ist das Headset aber auch vergleichsweise leicht. Positiv hervorzuheben ist zudem, dass sich die Ohrmuscheln um 90° gerade so drehen lassen, sodass das Headset flacher wird und in die beigelegte Headset-Tasche passt. Diese Eigenschaft macht es leicht, die Kopfhörer zu transportieren – ein potenzieller Vorteil für unternehmungsfreudige PC-Spieler.

Mit einem Straßenpreis von etwa 55 Euro ist das Speedlink Medusa NX 5.1 in etwa genau so teuer wie der Konkurrent von Saitek. Anders als das zuvor beschriebene Headset, tritt das Speedlink Medusa NX 5.1 allerdings in einer etwas hochwertigeren Optik und Haptik auf. Das ergibt sich aus dem ausladenderen Erscheinungsbild. Sowohl die Ohrmuscheln als auch der Kopfbügel sowie die Verbindungsstücke sind allesamt dicker und wirken daher robuster. Auch verzichtet Speedlink beim Medusa NX 5.1 auf Klavierlackoberflächen und setzt stattdessen auf unempfindlich wirkenden mattschwarzen Lack. Der Kopfbügel ist üppig gepolstert und jedwedes Gelenk wirkt solide. Einzig die Gabeln, die die Ohrmuscheln halten, sind abermals einseitig hohl, was beim Speedlink-Headset allerdings weniger auffällt als beim Saitek-Produkt.

Speedlink Medusa NX 5.1

Anders als bei Saitek fallen auch die Anschlussstränge aus. Das Speedlink Medusa NX 5.1 wird über vier Miniklinkenstecker (drei für jeweils zwei Kanäle und einer für das Mikrofon) verbunden. Es können auf diese Weise analog sechs Kanäle zum Mehrkanalheadset geleitet werden. Neben den Klinkenkabeln ist allerdings auch ein USB-Kabel vorhanden, das jedoch nicht für die Signalübertragung gedacht ist. Mit ihm soll eine zusätzliche Stromversorgung für das Headset geschaffen werden. Das USB-Kabel ist dabei wahlweise an den PC oder einen ebenfalls mitgelieferten USB-Stromstecker anzuschließen. Die zusätzliche Stromversorgung wird im Testfeld nicht alleine bleiben, hinterlässt aber angesichts der Konkurrenz, die ohne auskommt, einen faden Beigeschmack.

Ganz und gar positiv ist das Vermächtnis sowohl des Mikrofonarms als auch der Ohrmuscheln. Zwar ist das Mikrofon fest mit dem Kopfhörer verbunden und lässt sich weder abnehmen noch einfahren – beides Lösungen, die im Testfeld bereits positiv hervor stachen. Es ist jedoch sehr biegsam und lässt sich damit sehr gut der Gesichtskontur anpassen. Die Ohrmuscheln sind ihrerseits derart drehbar, dass sie zusammen mit dem Kopfbügel einen recht planen Körper bilden. Ähnlich wie beim Saitek-Headset lässt sich das Speedlink Medusa NX 5.1 damit leichter transportieren.