CoolIT Systems Domino A.L.C. im Test: Kompakte Wasserkühlung für Einsteiger

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Martin Eckardt
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Fazit

Das CoolIT-Systems-Domino-A.L.C.-Kühlsystem ist sicher kein Produkt für jedermann, sondern fristet eher ein Nischendasein. Der Ansatz, eine kompakte, wartungsfreie und leistungsstarke Kühleinheit im Stile einer Wasserkühlung zu kreieren, kann dabei dennoch durchaus gefallen. Qualitativ kann sich die Domino ebenso gut in Szene setzen wie durch das sichere Montagekonzept für die unterstützten Sockel.

Abseits davon wartet der CoolIT-Systems-Bolide jedoch mit einer Reihe weniger stimmiger Charakterzüge auf. Zunächst kann die Kühlleistung im Auslieferungszustand wenig überzeugen. Das liegt jedoch nicht an einer schlechten Rohleistung des Systems, sondern an der Werksausrichtung des 120-mm-Lüfters. Ein einfaches Drehen des Ventilators senkt die Prozessortemperaturen schlagartig, muss jedoch beim Gesamtbelüftungskonzept des Gehäuses entsprechend berücksichtigt werden. An die Performance der besten Tower-Prozessorkühler reicht die Leistung der Domino-Lösung jedoch auch dann nicht heran.

Auch Leisetreter kommen mit dem System leider nicht auf ihre Kosten. Zwar bietet die Domino A.L.C. eine Dreistufensteuerung der Lüfterdrehzahlen mit kombinierter, temperaturabhängiger Regelung der Lüfterdrehzahlen, angesichts von deutlich über 1.000 U/min bis hin zu 2.500 U/min ist jedoch von einem niedrigen Arbeitsgeräusch keine Rede mehr. Nur bei geringer thermischer Beanspruchung ist im „Quiet“-Modus ein akzeptables Geräuschumfeld zu schaffen. Dann muss man sich nur noch mit dem hellen Grundton der 12-V-Pumpe arrangieren.

CoolIT Systems Domino A.L.C.
CoolIT Systems Domino A.L.C.

Und so ist es vor allem die geringe Flexibilität, die der Domino beispielsweise im Vergleich zum Konkurrenzprodukt von Asetek (alias Corsair H50) das Nachsehen bereitet. Keine Möglichkeiten zum Lüfterwechsel aufgrund zusammenhängender Stromversorgung von Lüfter und Pumpe, keine Dimmungsoption der akustisch deutlich wahrnehmbaren Pumpe, Displayansicht nur bei vorhandenem Seitenfenster im Gehäuse möglich, eventuelle Gehäuseinkompatibilitäten durch die LCD-Einheit – die Liste der Unstimmigkeiten ist leider relativ lang.

CoolIT Systems hat jedoch bereits reagiert und mit der „ECO A.L.C.“ ein System nachgelegt, das einige Kritikpunkte an der Domino ausbessert. So wird auf die Display- und Steuereinheit verzichtet, der maximal 1.800 U/min schnelle Lüfter per PWM-Signal über das Motherboard geregelt und die Pumpe direkt auf den CPU-Kühler verfrachtet. Das System ist damit der Asetek-Variante sehr ähnlich.

Insgesamt konnte uns die CoolIT System Domino A.L.C. in dieser Form nicht überzeugen. Bei einem Preis von etwa 79 Euro greift man lieber zum guten Luftkühler oder investiert gleich in eine erwachsene Wasserkühlung.

Weitere Empfehlungen

  • Towerkühler
    • Scythe Mugen 2 (hohe Leistung, vielseitig einsetzbar, sehr groß)
    • Noctua NH-U12P (hohe Leistung, super Gesamtpaket, leise, etwas teuer)
    • Thermolab Baram (hohe Kühlleistung, flexibel einsetzbar, auf AMD-Sockeln „richtig“ montierbar)
    • EKL Alpenföhn Nordwand (hohe Kühlleistung bei hohen Drehzahlen, auf AMD-Sockeln „richtig“ montierbar, gutes Paket)
    • Noctua NH-D14 (sehr hohe Performance aktiv und passiv, sehr gutes Gesamtpaket, recht teuer und groß)
    • Prolimatech Megahalems (sehr hohe Performance aktiv und passiv, ohne Lüfter, recht teuer)
    • Coolink Corator DS (sehr hohe Performance aktiv und passiv, Doppeltower mit gutem Gesamtpaket)
  • Top-Blow-Kühler
    • Thermalright AXP-140 (Low-Profile für HTPCs geeignet, gute Performance, für 120- und 140-mm-Lüfter)
    • Noctua NH-C12P (hohe Leistung als Top-Blow-Kühler, super Gesamtpaket, etwas teuer)

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