Danamics LMX Superleggera im Test: Flüssigmetall ist nicht der neue Maßsstab

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Martin Eckardt
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Fazit

Mit großen Erwartungen haben wir uns dem Danamics LMX gewidmet. Unsere Erwartungen waren einerseits durch die lange, intensive Entwicklungsarbeit, anderseits durch die viel versprechende Technik geschürt worden. Sollte es durch die clevere Umsetzung der ohne Zweifel enorm potenten Flüssigmetall-Kühlweise auf derart engem Raum endlich zu einer signifikanten Verbesserung des seit langem wenig dynamischen Leistungsniveaus der Spitzen-Luftkühler kommen?

Nach umfangreichen und sorgfältig durchgeführten Testläufen mit dem LMX müssen wir diese Frage leider mit „nein“ beantworten. Zwar gelingt es dem LMX in unseren Testläufen mit identischer Lüfterbestückung fast, die bärenstarke Kühlleistung aktueller Spitzen-Topkühler zu erreichen, neue Maßstäbe können durch die aufwändige technische Umsetzung jedoch nicht generiert werden.

Und so drängt sich grundlegend die Frage auf, welche limitierenden Faktoren bessere Resultate momentan verhindern. An der Wärmeaufnahme respektive dem Wärmetransport lässt sich offenbar nur noch wenig optimieren. Die derzeit bei den Spitzen-Produkten eingesetzten Heatpipes erledigen ihre Aufgabe derart souverän, dass auch die mit dem LMX verfolgte Flüssigmetalllösung nicht viel dagegen ausrichten kann. Wenn überhaupt, so scheint es, könnten noch die Radiatoren und die Qualität von Material und Verarbeitung verbessert werden. Echte Revolutionen, wie es sie in der Vergangenheit gab, sind aus aktueller Sicht jedoch nicht auszumachen.

Danamics LMX Superleggera
Danamics LMX Superleggera

Der LMX ist als marktreifes Erstlingswerk des dänischen Herstellers Danamics ein sehr starker Prozessorkühler mit enormer Aktiv- sowie Semipassiv-Leistungsfähigkeit und hohem Exotenfaktor. Die Montageform für die verschiedenen AMD- respektive Intel-Sockel hätte sicher etwas cleverer gelöst werden können, stellt auf Basis solider Rückplatten-Verschraubung mit dem Motherboard jedoch eine sichere Grundlage für den mit Belüftung fast 1,5 Kilogramm schweren Mammutkühler dar. Qualitativ ordnet sich der LMX noch nicht ganz auf Top-Niveau ein, hinterlässt aber dennoch eine gute Figur. Hinsichtlich möglicher 120-mm-Belüftung bietet der Superleggera-Flüssigkeitskühler dem Anwender die Flexibilität der freien Auswahl. Die uns vorliegenden, Orange-LED-Transparentlüfter der Firma SilenX aus der auch zu erwerbenden Promo-Version des Kühlers bieten ein breites Drehzahlspektrum von etwa 500 bis 2.000 U/min, einen relativ nebengeräuscharmen Betrieb und ein gutes Leistungsbild.

Unterm Strich wird es der Danamics LMX Superleggera in der aktuellen Form aufgrund der unglaublich stark aufgestellten Luftkühlkonkurrenz jedoch nicht leicht haben. Schließlich bewegt er sich preislich in einem Bereich, in den Luftkühler nur selten vordringen und ausgewachsene Wasserkühlungen fast beginnen. Ab 119 Euro kann der LMX lüfterlos, ab 129 Euro in verschiedenen Lüfter-Bundles bei PC-Cooling erworben werden.

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