PS3-Beschwerde: Amazon zahlt für OS-Entfernung

Sasan Abdi
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Das letzte Firmwareupdate für die PlayStation 3 brachte bekanntlich nicht etwa neue Features, sondern entfernte eines: Mit der Version 3.21 verschwand der Button „Other OS“ und damit die Möglichkeit, Linux auf der Konsole zu installieren.

Dieser kontroverse Schritt sorgte für mächtigen Wirbel, sodass in der aufgebrachten Community schnell ein Hack kursierte, der den Status quo wiederherstellt. Nun nimmt der Protest gegen Sonys Vorgehen neue Züge an: In Großbritannien wandte sich ein Nutzer an Amazon, verlangte einen Teil des bezahlten Betrages zurück – und bekam Recht.

Basis der Beschwerde ist die EU-Direktive 1999/44/EC wonach ein Produkt den vom Verkäufer gemachten Angaben und den darauf fußenden Anforderungen des Käufers entsprechen muss. Der besagter Käufer argumentierte gegenüber Amazon UK, dass dies mit der OS-Entfernung nicht mehr gegeben sei. Amazon erkannte die Beschwerde an und erstattete – jenseits von etwaigen Garantieansprüchen – 20 Prozent des Warenwertes.

Abseits der Kuriosität dieses Vorgangs könnten dieser und ähnliche Fälle Auswirkungen auf Sonys weitere Entscheidungen haben. Gesetzt den Fall, dass sich derlei Beschwerden häufen, könnte der Konzern mittelfristig dazu gezwungen sein, die Entfernung rückgängig zu machen.

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