Über 12 Millionen Deutsche spielen im Internet

Andreas Frischholz
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12,4 Millionen Deutsche spielen im Internet, allerdings haben sie 2009 weniger für das Hobby ausgegeben als in den Jahren zuvor. Das ergab eine Studie des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), die einen aktuellen Überblick des Online- und Browserspiele-Marktes in Deutschland bietet.

Dabei haben sechs Millionen Deutsche angegeben, Spiele über das Internet zu nutzen, bei denen zuvor eine Software per Datenträger oder Download installiert werden muss. Knapp 10 Millionen verwenden Browserspiele, bei denen keine Programminstallationen erforderlich sind. Die Ausgaben für die Teilnahme an Online- und Browserspielen betrugen im 2009 etwa 204 Millionen Euro. Das sind 8,1 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr, in dem insgesamt 222 Millionen Euro mit Internet-Spielen erwirtschaftet wurden.

Abonnements für Online-Spiele bleiben mit einem Anteil von 51 Prozent die Haupteinnahmequelle. 14 Prozent aller Online-Spieler haben 2009 eine monatliche Grundgebühr für Online-Spiele entrichtet, insgesamt wurden 105 Millionen Euro mit den Abonnements erwirtschaftet. Das sind 16,7 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der zahlenden Online-Spieler verringerte sich von 910.000 in 2008 auf 770.000 in 2009. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Monat nahmen von 11,50 Euro auf 11,27 Euro ab. Nach Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware, haben sich Online-Spiele zum einem wichtigen Pfeiler der Spieleindustrie entwickelt.

Neben den klassischen Online-Spielen, bei denen eine Software installiert werden muss, haben sich in den letzten Jahren zunehmend browserbasierte Spiele etabliert. Eine monatliche Grundgebühr fällt hier deutlich seltener an, etwa 500.000 Browserspieler haben in 2009 für monatliche Abonnements gezahlt. Der Abo-generierte Umsatz betrug damit 46,4 Millionen Euro – 7,4 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben blieben konstant bei 7,76 Euro. Etwa 1,1 Millionen Menschen investierten in 2009 in In-Game-Items. Dies entspricht einer Zunahme um 11,1 Prozent im Vergleich zu 2008. Die durchschnittlichen Ausgaben verringerten sich im gleichen Zeitraum von 54 auf 48 Euro pro Jahr. Dadurch reduzierte sich der Gesamtumsatz mit In-Game-Items um zwei Prozent auf 52,6 Millionen Euro in 2009.

Im Ranking der am häufigsten genannten Online-Spiele hat „World of Warcraft” nach wie vor die meisten Fans, gefolgt von „Counter-Strike: Source“ und „Guild Wars“. An vierter Stelle steht das Action-Spiel „Call of Duty: Modern Warfare 2” und damit ein Spiel, das nicht zu den klassischen Online-Spielen zählt. „Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Spielen lösen sich immer weiter auf“, erklärt Wolters. „Während Multiplayer-Modi in der Vergangenheit in erste Linie von Spielprofis genutzt wurden, gehen vermehrt auch Gelegenheitsspieler online“.

Für die Studie wurden von 2008 bis 2010 jeweils rund 25.000 Personen zu ihren Spielgewohnheiten im Internet befragt.