Japan greift nach dem Supercomputer-Thron

Parwez Farsan
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Es ist erst ein paar Jahre her, da beherrschte der japanische Earth Simulator eine ganze Weile unangefochten die Top500 der schnellsten Supercomputer. Japans aktuell schnellster Supercomputer ist derzeit nur auf Platz 22, mit dem „K computer“ möchte das Land der aufgehenden Sonne jedoch wieder an die Spitze der Top500.

Fujitsu hat nun mit der Auslieferung der Recheneinheiten an das Advanced Institute for Computational Science des Forschungsinstituts RIKEN begonnen, wo der Supercomputer nach der Installation und Konfiguration im Herbst 2012 den Dienst aufnehmen soll. Der K computer wird dann unter anderem aus über 800 Racks mit mehr als 80.000 wassergekühlten Prozessoren vom Typ Fujitsu SPARC64 VIIIfx bestehen. Jeder dieser in 45 nm gefertigten Prozessoren verfügt über acht Kerne und eine Leistung von 128 Gigaflops. Die Effizienz beziffert Fujitsu mit 2,2 Gigaflops pro Watt, woraus sich eine Leistungsaufnahme von rund 58 Watt pro Prozessor ergibt.

K computer
K computer

Die einzelnen Rechenknoten sind durch ein dreidimensionales Torus-Netzwerk zusammengeschaltet, in dem jeder Rechenknoten breitbandig mit sechs anderen verbunden ist. Dies soll eine hohe Fehlertoleranz, Flexibilität und Erweiterbarkeit gewährleisten. Es ermöglicht zudem das Gruppieren von Prozessoren für bestimmte Aufgaben und die Isolation bestimmter Teile des Computers zu Reparaturzwecken.

Schema des dreidimensionalen Torus-Netzwerks
Schema des dreidimensionalen Torus-Netzwerks

Das von der japanischen Regierung finanzierte Programm zur Entwicklung des „K computer“ hat ein Volumen von 710 Millionen Euro und nichts anderes als den schnellsten Supercomputer der Welt zum Ziel. Das „K“ im Namen bezieht sich auf das japanische Wort Kei für 10^16 und deutet auf die angestrebte Dauerleistung von 10 Petaflops hin.